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Matthias Heiden wird Finanzchef bei SAF-Holland

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Matthias Heiden wechselt von der Softwarebranche zum Nutzfahrzeugzulieferer SAF-Holland. Er übernimmt den CFO-Posten von Wilfried Trepels.
SAF-Holland

Der Nutzfahrzeugzulieferer SAF-Holland hat ab März 2017 einen neuen Finanzchef. Dann übernimmt Matthias Heiden den Posten von Wilfried Trepels, der das Unternehmen zum Jahresende verlässt und zu Wacker Neuson wechselt.

Heiden kommt vom Softwarehaus SAP, bei dem der 43-Jährige bislang Finanzchef für Mittel- und Osteuropa ist. Zu der Region gehören neben den Deutschland, Österreich und der Schweiz unter anderem auch Polen, Ex-Jugoslawien, die Russische Föderation und Teile der ehemaligen Sowjetunion. Er wird die Bereiche Finanzen, Rechnungswesen und Controlling, IT, Recht und Compliance, Human Resources sowie Investor Relations und Corporate Communications verantworten.

Matthias Heiden war bei Arthur Andersen Business Consulting und EY tätig, bevor er zu SAP wechselte. Dort stieg er vom Vorstandsassistenten nach Stationen im Reporting zum CFO der schwedischen SAP-Einheit und zum Head of Global Treasury auf, bevor er zum Finanzchef von SAP Deutschland ernannt wurde.

Matthias Heiden wird Wachstumsstrategie begleiten

Bei SAF-Holland muss Neu-CFO Heiden helfen, ambitionierte Wachstumsziele zu erreichen, betonte der Chef des Board of Directors Bernhard Schneider. Bis 2020 hat SAF-Holland den Investoren versprochen, den Umsatz von rund 1 Milliarde Euro auf 1,25 bis 1,5 Milliarden Euro hochzuschrauben. Die bereinigte Ebit-Marge will der Konzern bei rund 8 Prozent halten, das Ergebnis pro Aktie bis 2020 um rund 75 Prozent gegenüber dem Ergebnis von 2014 steigern.

Zudem sollen 30 Prozent der Umsätze außerhalb der heutigen Kernmärkte des Unternehmens in Europa und Nordamerika erzielt werden. Bisher liegt der Anteil nur bei rund 10  Prozent. Doch das Management sieht gerade in Schwellenländern durch ein steigendes Transportvolumen große Wachstumschancen. Bei der geplanten Expansion werden Akquisitionen eine entscheidende Rolle spielen, wie der bisherige CFO Wilfried Trepels im Interview bei FINANCE-TV erklärte. SAF-Holland war erst kürzlich bei dem Versuch gescheitert, den schwedischen Bremsenhersteller Haldex zu übernehmen. Das Unternehmen hätte SAF-Holland mit seinen Produktionsstätten in Brasilien, China, Indien und Mexiko bei der geplanten Expansion ein gutes Stück vorangebracht.
 
Heidens Expertise dürfte dann gefragt sein, wenn das Management Zukaufsziele identifiziert hat und es an die Frage geht, wie die Akquisitionen zu finanzieren sind. Denn dafür braucht das Unternehmen neues Kapital. Die Nettoverschuldung des Konzerns lag zum Ende des zweiten Quartals 2016 bei rund 139 Millionen Euro. Im Verhältnis zum bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda), der im vergangenen Geschäftsjahr bei etwa 109 Millionen Euro lag, ergibt sich ein Verschuldungsgrad von rund 1,2. Der Konzern will den Wert auch weiterhin unter 2 halten, bei größeren Akquisitionen sei auch ein Anstieg bis 2,5 möglich.

Treasury-Expertise für Aufbau internationaler Strukturen

Auf der anderen Seite soll Heiden mit seiner Erfahrung mit globalen Accounting- und Reporting-Strukturen punkten. Seine Expertise als früherer Chef-Treasurer von SAP dürfte ihm beim Aufbau der internen Strukturen nach den geplanten Zukäufen zu Gute kommen.

Bis Matthias Heiden den Posten im März antritt, übernimmt Martin Kleinschmitt den Posten interimistisch. Er ist Mitglied des Board of Directors bei SAF-Holland und Vorstand bei Noerr Consulting.

antonia.koegler[at]finance-magazin.de

Info

Matthias Heiden hat für SAP eine Zeit lang in Schweden gearbeitet. Für die Karriere sind Auslandsstationen Gold wert, doch sie bergen auch Risiken. Mehr über Heidens Erfahrungen und die Bedeutung von internationalen Einsätzen für Finanzchefs lesen Sie in der aktuellen Ausgabe von FINANCE.

Mehr über seinen Werdegang und seine Karrierehighlights lesen Sie im Steckbrief zu Matthias Heiden in unserem CFO-Almanach FINANCE-Köpfe.

 

 

Antonia Kögler ist Redakteurin bei FINANCE und Chefin vom Dienst bei DerTreasurer. Sie hat einen Magisterabschluss in Amerikanistik, Publizistik und Politik und absolvierte während ihres Studiums Auslandssemester in Madrid und Washington DC. Sie befasst sich schwerpunktmäßig mit Finanzierungsthemen und verfolgt alle Entwicklungen rund um Green Finance und Nachhaltigkeit in der Finanzabteilung.