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M&A-Deals: Deutsche Bahn, Strabag, E.on

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In den Vereinigten Arabischen Emiraten entsteht ein neues Verkehrsnetz. Die Deutsche Bahn ist über ein Joint Venture am Projekt beteiligt.
Thinkstock / Getty Images

Deutsche Bahn gründet Joint Venture mit Etihad Rail

Die Deutsche Bahn und Etihad Rail, die Eisenbahnentwicklungs- und Betriebsgesellschaft der Vereinigten Arabische Emirate, haben ein Joint Venture für den Betrieb von Schienengüterverkehr auf der Arabischen Halbinsel gegründet. Etihad Rail hat DB Schenker Rail als Partner für das Joint Venture gewählt. An dem Unternehmen mit dem Namen Etihad Rail DB Operations wird Etihad Rail die Mehrheit des Grundkapitals halten, finanzielle Einzelheiten wurden nicht genannt. Etihad Rail wird in dem Joint Venture den Vorsitz führen, Vertreter der DB werden die operative und kaufmännische Leitung übernehmen. Die ersten Güterzüge sollen im Oktober 2013 rollen. Das Joint Venture ist Teil eines Großprojekts: In den sieben Emiraten der VAE entsteht derzeit ein neues Schienennetz. Nach Investitionen von mehr als 80 Milliarden Euro sollen die Wirtschaftszentren und Häfen in den Emiraten über ein Schienennetz von 1.200 Kilometern verbunden sein. Erster Kunde auf dem Schienennetz wird die Abu Dhabi National Oil Company sein.

Hochtief stockt Beteiligung an Leighton auf

Der Baukonzern Hochtief hat die Mehrheit an der australischen Tochter Leighton auf 54,96 Prozent ausgebaut. Der Konzern kaufte über die Börse 4,8 Mio. Aktien. Leighton sei ein strategisches Investment und gehöre  zum Kerngeschäft, sagte Hochtief-Chef Marcelino Fernandez Verdes.

Strabag an Alpine interessiert

Der österreichische Baukonzern Strabag ist offenbar an Teilen des insolventen Wettbewerbers Alpine interessiert. Berichten zufolge soll Strabag sein Interesse beim Insolvenzverwalter bereits bekundet haben. Ein konkretes Angebot sei kurzfristig möglich. Welche Teile der Wettbewerber übernehmen könnte, wird auch die Kartellbehörde mitentscheiden. Die Insolvenz von Alpine war die größte in Österreich seit Ende des Zweiten Weltkriegs, auch die Deutschlandtochter von Alpine meldete kürzlich Insolvenz an. Wettbewerber Porr hatte Medienvertretern gegenüber Interesse am Österreich-Geschäft der Alpine bekundet. Alpine gehört seit 2006 mehrheitlich zum spanischen Baukonzern FCC.

E.on verkauft Anteile an Westfalen Weser

Der Energieversorger E.on hat einen weiteren Schritt zur Neuordnung des Regionalversorgergeschäfts getan. Mit einem Konsortium aus kommunalen Anteilseignern hat das Unternehmen in dieser Woche einen Vertrag zum Verkauf des 62,8-prozentigen Anteils an E.on Westfalen Weser unterzeichnet. Die Vertriebstochter von Westfalen Weser sowie weitere Beteiligungen kauft E.on im Zuge des M&A-Deals zurück. Insgesamt bedeutet der M&A-Deal für E.on einen Mittelzufluss von rund 360 Mio. Euro. E.on hatte Mitte 2012 angekündigt, seine Investitionen zu bündeln. Der Konzern will sich auf die vier Regionalversorger Avacon, E.on Bayern, Edis und E.on Hanse konzentrieren. Bereits Anfang des Jahres hatte der Versorger einen 43-prozentigen Anteil an der Tochter E.on Thüringer Energie an den Kommunalen Energiezweckverband Thüringen verkauft.

Kika/Leiner nach Südafrika verkauft

Die österreichische Möbelkette Kika/Leiner, mit rund 1,2 Mrd. Euro Jahresumsatz die Nummer Zwei in ihrem Heimatmarkt, wird von der südafrikanischen Kette Steinhoff übernommen. Die Namen Kika und Leiner bleiben weiterhin bestehen. Ein Kaufpreis wurde öffentlich nicht bekannt gegeben, österreichische Medien nannten unter Berufung auf Bankenkreise Kaufpreise zwischen 500 und 600 Mio. Euro.

Partners Group übernimmt Mehrheit an CSS

Der Schweizer Vermögensverwalter Partners Group hat die Mehrheit an dem mit 270 Mio. US-Dollar bewerteten Technologiedienstleister CSS übernommen. CSS bietet unter anderem Mobilitätslösungen und Cloud-Services an. Als Minderheitsinvestor wurde der Technologie-Unternehmer Sanjay Chakrabarty gewonnen. Die Partners Group verwaltet nach eigenen Angaben ein Vermögen von rund 28 Milliarden Euro.

Hess: Investorensuche zieht sich hin

Die Investorensuche für den Leuchtenhersteller Hess ist für Insolvenzverwalter Volker Grub keine leichte Aufgabe. Aufgrund der bekannt gewordenen Bilanzmanipulationen bei Hess ziehe sich der Investorenprozess länger hin, da die genannten Finanzzahlen und Verflechtungen nachdrücklich hinterfragt würden, teilte Grub in dieser Woche mit. Der erfahrene Insolvenzverwalter, der unter anderem die Restrukturierung von Schiesser begleitet hat, war in dieser Woche in einer als turbulent beschriebenen Gläubigerversammlung im Amt bestätigt worden. Die Übernahmeverhandlungen verlaufen dem Unternehmen zufolge trotz der Verzögerungen erfolgversprechend. Vier Interessenten hätten bezifferte Übernahmeangebote vorgelegt. Zuletzt entwickelte Hess sich operativ positiv: „Wir sind sind auch ohne Investor zukunftsfähig“, sagte Geschäftsführer Andreas R. Budde. Daher könne man auch den Investorenprozess entspannt angehen. Für die Gläubiger von Hess sind die Aussichten dennoch düster. Grub zufolge können sie mit einer Quote von höchstens 16 Prozent rechnen – unter der Voraussetzung, dass die weitere Abwicklung günstig verläuft.

Häfele darf Weco übernehmen

Das Bundeskartellamt hat der Übernahme des Beschlagherstellers Weco durch das Unternehmen Häfele (Umsatz ca. 1 Mrd. Euro) zugestimmt. Weco war bisher eine Tochter der italienischen Bianchi Group. Über die Höhe des Kaufpreises wurde Stillschweigen vereinbart. Lead Partner Thomas Meyding sowie Tobias Grau von CMS Hasche Sigle haben Häfele bei dem M&A-Deal von Beginn an beraten.

Celgene steigt bei MorphoSys ein

Im Rahmen einer Kooperation zur Weiterentwicklung des Krebsprogramms Mor202 ist der US-Konzern Celgene bei MorphoSys eingestiegen. MorphoSys erhält eine Einmalzahlung von 70,8 Mio. Euro. Zusätzlich wird Celgene MorphoSys-Aktien im Wert von 46,2 Mio. Euro übernehmen. Der finale Kaufpreis wird nach Genehmigung der Transaktion durch die US-Kartellbehörde festgelegt. MorphoSys könnte im Rahmen der Kooperation zusätzliche Meilensteinzahlungen erhalten. Das Gesamtvolumen des Vertrags könnte sich auf EUR 628 Miosummieren, sollten alle entwicklungsabhängigen, regulatorischen und umsatzbezogenen Meilensteine erreicht werden.

Haniel reduziert Takkt-Beteiligung

Der Konzern Haniel hat in dieser Woche die Beteiligung am Versandhändler Takkt wie geplant abgebaut und damit einen Erlös von 154 Mio. Euro erzielt. Haniel hatte vor rund zwei Wochen bekannt gegeben, den Anteil an Takkt von 70,44 auf 50,01 Prozent reduzieren zu wollen. Nach einem mehrtägigen Bookbuildingverfahren wurden Aktien im Volumen von 13,4 Mio. Stück (einschließlich einer Mehrzuteilung von 1,2 Mio. Stück) zu einem Kurs von 11,50 Euro platziert. Die Zuteilung ist für den heutigen Freitag geplant. Die Beteiligung von Haniel an dem Unternehmen wird nach vollständiger Ausübung der Greenshoe-Option durch die Banken bei 50,01 Prozent liegen. Die Platzierung erfolgte durch Morgan Stanley als Sole Global Coordinator und Joint Bookrunner, sowie Berenberg als Joint Bookrunner. Haniel hat sich in einer Lock-up-Erklärung verpflichtet, in den nächsten sechs Monaten keine weiteren Verkäufe oder Transaktionen vorzunehmen, die zu einem weiteren Abbau der Beteiligung an Takkt führen könnten.

Otto Group kauft im Online-Bereich zu

Um neue Geschäftsmodelle im E-Commerce zu entwickeln hat die Otto Group die beiden Hamburger Digital-Agenturen NetImpact und Creative-Task übernommen. Mit beiden hatte der Konzern in den vergangenen Jahren bereits zusammengearbeitet. Der M&A-Deal dient in erster Linie der Umstezung des E-Commerce-Großprojektes „Collins“, das gemeinsam von Benjamin Otto und NetImpact-Geschäftsführer Tarek Müller geleitet wird. Die Kanzlei Freshfields Bruckhaus Deringer hat die Otto Group bei den M&A-Deals rechtlich beraten. Inhouse bei der Otto Group betreuten Chefsyndikus Martin Mildner und Christoph Stancke die Transaktion.

DCC Energy sucht Marktzugang über M&A-Deal

Das Bundeskartellamt hat die Übernahme der  Bronberger & Kessler und Gilg & Schweiger Handelsgesellschaft durch DCC Energy genehmigt. Private Gesellschafter und der italienische Ölkonzern Eni hatten das Heizölhandelsunternehmen verkauft. Für DCC Energy ist der M&A-Deal der Eintritt in den deutschen Markt. Das Unternehmen wurde bei dem M&A-Deal durch das im vergangenen Jahr neu gegründete deutsche Büro von Pinsent Masons in München (Team Lead Eike Fietz) beraten. Auf Verkäuferseite haben die Kanzlei Luther sowie Capeo Corporate Finance den M&A-Deal begleitet.

M&A-News: Personalien

Jörn Caumanns (40) übernimmt bei Bertelsmann als Executive Vice President die Leitung des Bereichs Mergers & Acquisitions und Education. Er verantwortet den M&A-Bereich seit 2009 als Co-Head mit Thomas Götz, der zum Jahresbeginn 2014 die Aufgabe als Chefsyndikus des Konzerns übernehmen wird. Caumanns wird seine neuen Aufgaben zusätzlich zu seiner Tätigkeit als CFO Corporate Development & New Businesses ausüben und berichtet an Thomas Hesse, Vorstand für Unternehmensentwicklung und Neugeschäfte. Caumanns arbeitete nach seinem BWL-Studium bei J.P. Morgan in London und Frankfurt, bevor er 2001 in die Finanzabteilung von Bertelsmann wechselte.

Der M&A-Anwalt Max Wilmanns (46) wechselt zum 1. Juli dieses Jahres aus dem Hamburger Büro von Latham & Watkins als Equity Partner zu GSK Stockmann + Kollegen. Wilmanns beriet zuletzt unter anderem Adler Real Estate bei der Übernahme eines Immobilienportfolios. Von Latham war bereits ein Immobilien-Transaktionsteam um Michael Jani zu GSK gewechselt. Als zweiter Corporate Partner kommt Andreas C. Peters (44) zu GSK. Er arbeitet zurzeit bei Raupach & Wollert-Elmendorff, dem Rechtsberatungsarm von Deloitte, und war zuvor fünf Jahre lang ebenfalls bei Latham & Watkins in Hamburg.

M&A-Anwalt Nico Meinzenbach wechselt von Latham & Watkins ins Hamburger BDO-Legal-Büro, das zudem um Neuzugang Nis Carstens erweitert wird, der von Freshfields Bruckhaus Deringer wechselt. Beide werden im Status eines Salary Partners arbeiten und sollen das Beratungsangebot in Hamburg durch den Auf‐ und Ausbau einer Corporate/M&A‐Praxis erweitern. Meinzenbach startete 2007 als Associate bei Skadden, Arps, Slate, Meagher & Flom in Frankfurt und wechselte 2011 zu Latham & Watkins. Er berät Strategen und PE-Investoren bei M&A-Deals. Carstens begann seine anwaltliche Laufbahn im Bereich Corporate/M&A des Hamburger Büros von Freshfields Bruckhaus Deringer.

Die Beratung Rödl & Partner baut die Transaktionsberatung am Standort München aus. Stefan Herrmann hat dort die Leitung des Bereichs Valuation Services übernommen . Er war in den vergangenen Jahren Leiter der Bewertungspraxis von Accuracy in Deutschland und zuvor knapp zehn Jahre im Bereich Unternehmensbewertung bei PricewaterhouseCoopers in München und Toronto tätig. Irmi Eisenbarth  ist von PwC in das Transaction & Valuation Team bei Rödl & Partner in München gewechselt. Neben der Unternehmensbewertung liegen ihre Schwerpunkte auf Financial Due Diligence Projekten.

Weitere M&A-Deals

Eine Tochter des Unternehmens Dürr hat die Vermögensgegenstände des insolventen Umwelttechnikspezialisten LTB Luft- und Thermotechnik Bayreuth sowie alle Mitarbeiter von Insolvenzverwalter Ulrich Graf (Thorwart Rechtsanwälte) übernommen. Die Übergabe erfolgt rückwirkend zum 1. Juni, die Kartellbehörden müssen dem M&A-Deal noch zustimmen. Die auf Distressed M&A-Deals fokussierte Beratung Concentro Management hat den strukturierten Verkaufsprozess koordiniert und deutsche sowie internationale Strategen und PE-Investoren angesprochen.

Das Bankhaus Lampe und die Nord LB haben gemeinsam das Joint Venture Caplantic, einen Dienstleister für Investments in alternative Assets, gegründet. Beide Gesellschafter halten jeweils 50 Prozent der Anteile, finanzielle Details wurden nicht bekannt. Das Unternehmen nimmt seine Geschäftstätigkeit zum 1. Juli auf.

Der österreichische PE-Investor Tyrol Equity hat 40 Prozent der Anteile an der Firma Eisbär von der Beteiligungsfirma Invest übernommen. Damit hält Tyrol Equity nun 66,67 Prozent am Unternehmen, die übrigen Anteile verbleiben im Familienbesitz der Geschwister David und Susanna Wöss.

Die Zumtobel Gruppe will zum Jahresende aus Produktion und Vertrieb magnetischer Transformatoren aussteigen. Für das Werk in Melbourne werden dem Unternehmen zufolge „intensive Verkaufsgespräche“ mit einem möglichen Investor geführt, der im Fall einer Übernahme einen Großteil der Mitarbeiter weiterbeschäftigen würde. Eine Entscheidung dazu steht noch aus.

Der Betreiber von Einkaufszentren Atrium European Real Estate übernimmt die Galeria Dominikanska in Polen für 151,7 Mio. Euro von einem Joint Venture der Familie Otto und der EuroShop. Der M&A-Deal wird aus liquiden Mitteln der Gruppe finanziert, die Wettbewerbsbehörden müssen noch zustimmen. ECE bleibt Betreiber des Einkaufszentrums.

Die RT/Raiffeisen Touristik Group hat eine Beteiligung am Berliner Medienunternehmen teNeues Digital Media von der teNeues Verlagsgruppe übernommen. Über den Kaufpreis haben die Beteiligten Stillschweigen vereinbart. Ein Berliner Team von CMS Hasche Sigle um die Gesellschaftsrechtspartnerin Eva Annett Grigoleit hat die RT/Raiffeisen Touristik Group bei dem M&A-Deal rechtlich und steuerlich beraten.

Das Unternehmen Eckert & Ziegler (Umsatz ca. 120 Mio. Euro), ein Anbieter von Komponenten für die Strahlentherapie, übernimmt zum 1. Juli sämtliche Anteile an der österreichischen BSM Diagnostica mit Sitz in Wien. Mit dem M&A-Deal stärkt das Radiopharmasegment von Eckert & Ziegler seine Präsenz in Österreich und angrenzenden Ländern und profitiert von der nach eigenen Angaben „positiven Erstattungssituation“ für Untersuchungen mit Positronen-Emissions-Tomografie durch die Krankenkassen in Österreich. Finanzielle Details der Transaktion wurden nicht genannt.

Der Türenhersteller Hörmann (Umsatz ca. 1 Mrd. Euro) hat die Übernahme des britischen Produzenten IG Doors (Umsatz ca. 27 Mio. Pfund) abgeschlossen. Das Unternehmen soll auch nach der Übernahme durch Hörmann eigenständig am Markt agieren und von dem bisherigen Management geleitet werden. Die Beratung Catcap hat die Hörmann Gruppe bei dem M&A-Deal begleitet.

DMG Information (DMGI), die Holding des Geschäftsfelds elektronische Informationen und Datenbereitstellung der Daily Mail and General Trust, hat den deutschen Anbieter für maritime Daten vesseltracker.com übernommen. Über finanzielle Details des M&A-Deals wurde Stillschweigen vereinbart. GSK hat DMGI unter Federführung von Michael Stobbe bei der Transaktion beraten, insbesondere zur Strukturierung des M&A-Deals sowie zur Due Diligence.

Der vorläufige Insolvenzverwalter Jan Markus Plathner von der Kanzlei Brinkmann & Partner kann den Geschäftsbetrieb der Telefunken Semiconductors nach eigenen Angaben voraussichtlich bis Ende September fortführen. Bis dahin sollen die laufenden Gespräche mit potentiellen
Investoren abgeschlossen sein.

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