Nach dem Ausnahmejahr 2020 meldet sich die BNP Paribas zu Wort. Beim Blick auf das Firmenkundengeschäft bestätigt sich, was die Verantwortlichen unterjährig bereits angedeutet hatten: Die Bank hat im Corona-Jahr voll aufs Kreditgaspedal getreten und das Volumen der ausgereichten Darlehen und Zusagen verdoppelt, wie Deutschlandchef Lutz Diederichs am gestrigen Mittwoch in einem Pressegespräch erklärte. Genauere Angaben zum Volumen machte die Bank allerdings nicht, seit jeher kommuniziert sie Zahlen für das Deutschlandgeschäft sehr zurückhaltend.
Öffentlich bekannt ist, dass sich die BNP etwa an den Kreditfazilitäten von Daimler und ZF beteiligt hatte. Diederichs betonte, dass BNP Paribas dabei eine konservative Risikopolitik verfolge. Die Bank ist vor allem im Geschäft mit größeren Mittelständlern und Konzernen engagiert. Ausfälle und Insolvenzen als Folge von Corona erwartet Diederichs hingegen vornehmlich bei kleinen und mittelständischen Unternehmen. Dass andere Banken im deutschen Firmenkundengeschäft derzeit selektiver agieren, sieht er als Chance: „Das ist für uns eine Opportunität, da wir über ausreichend Eigenkapital verfügen, um in Deutschland zu wachsen.“
Mit dem starken Antritt im Kreditgeschäft für Firmenkunden unterstreicht die Bank ihre Ausnahmestellung in Deutschland. In der FINANCE Banken-Survey 2020 wurden die Franzosen von CFOs und Treasurern als engagierteste Auslandsbank im deutschen Firmenkundengeschäft wahrgenommen.
Firmenkundengeschäft
Banker-Wechsel, Restrukturierungen, angriffslustige Auslandsbanken: Alles Wichtige zum harten Kampf im deutschen Firmenkundengeschäft.