Der Gewinn der kriselnden italienischen Großbank Unicredit mit deutschen Mittelständlern und Privatleuten ist um 70 Prozent eingebrochen. Wie die Mutter der Münchener Hypovereinsbank heute bei der Präsentation der vorläufigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2016 mitteilte, erwirtschaftete die Unicredit nach Steuern im so genannten Commercial Banking hierzulande nur noch 120 Millionen Euro. 2015 waren es 413 Millionen Euro. Der operative Gewinn im deutschen Commercial Banking ging um 15 Prozent auf 556 Millionen Euro zurück.
Die Italiener bündeln im Commercial Banking alle deutschen Kunden, die nicht dem Corporate- und Investmentbanking (CIB) zugeordnet werden. Das sind sowohl Privat- als auch kleine Firmenkunden. Der Gewinnrückgang ist nicht nur den Restrukturierungskosten, sondern auch dem Niedrigzinsumfeld geschuldet: Der Zinsüberschuss in diesem Segment ging 2016 um rund 200 Millionen auf 1,4 Milliarden Euro zurück.
Verglichen mit dem italienischen und österreichischen Commercial Banking behauptet sich das deutsche Geschäft noch gut. Der Verlust nach Steuern in Italien lag bei 582 Millionen Euro, in Österreich betrug der Verlust 394 Millionen Euro.