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BayernLB: Outperformance dank Firmenkundengeschäft  

Die BayernLB profitierte im 1. Quartal von der Zinswende. Foto: TOPIC - stock.adobe.com
Die BayernLB profitierte im 1. Quartal von der Zinswende. Foto: TOPIC - stock.adobe.com

Die BayernLB ist gut ins neue Jahr gestartet. Im ersten Quartal 2023 erwirtschaftete sie ein Vorsteuerergebnis in Höhe von 447 Millionen Euro, dieses lag ein Vielfaches über dem Vorjahresergebnis von gerade einmal 29 Millionen Euro. Das Nachsteuerergebnis lag bei 341 Millionen, im ersten Quartal 2022 hatte es noch 18 Millionen Euro betragen. Das Ergebnis ist vor allem geprägt von einer 60-prozentigen Steigerung des Zins- und Provisionsüberschusses auf 868 Millionen Euro. 

Die BayernLB konnte damit das gute Ergebnis für 2022 im ersten Quartal bestätigen. Vor allem die gute Kreditvergabe im Firmenkundengeschäft der BayernLB sowie die Erträge aus dem Zahlungsverkehr und dem Kartengeschäft der Privatkundentochter DKB haben laut BayernLB das Provisionsgeschäft getrieben. 

Die Kernkapitalquote lag bei 17,4 Prozent und damit 8 Prozentpunkte über den Kapitalanforderungen. Die Cost-Income-Ratio (CIR) verbesserte sich aufgrund der gestiegenen Erträge um mehr als 25 Prozentpunkte auf 42,9 Prozent. Die Eigenkapitalrendite sprang auf 16,3 Prozent und ist damit doppelt so hoch wie das für 2024 gesteckte Ziel von einer wenig ambitionierten RoE von 8 Prozent.  

Firmenkundengeschäft performt besser als Konzern 

Im Firmenkundengeschäft konnte die BayernLB ein Vorsteuerergebnis von 114 Millionen Euro einfahren, nachdem es im vergangenen Jahr nur zu 7 Millionen Euro gereicht hatte. Auch hier trieb vor allem der Zinsüberschuss das Ergebnis in die Höhe. Dieser lag mit 83 Millionen Euro fast um ein Viertel über dem Vorjahres-Zinsergebnis.  

Der Provisionsüberschuss verdoppelte sich nahe zu von 16 Millionen Euro auf 31 Millionen Euro. Die Verwaltungskosten blieben mit 63 Millionen Euro nahezu konstant. Die CIR verbesserte sich dadurch auf 41 Prozent und lag damit leicht unter der Konzern-CIR. Die RoE im Firmenkundengeschäft lag bei 16,4 Prozent. Bei der Risikovorsorge konnte die BayernLB sogar ein Plus von 22 Millionen verzeichnen, das durch Auflösungen von entsprechenden Rückstellungen in diesem Segment zustande kam. 

Die Transformation des Firmenkundengeschäfts, die CEO Stephan Winkelmeier der BayernLB 2019 verordnet hatte, trägt anscheinend weiterhin Früchte. Seit 2020 stieg das Kreditneugeschäft mit Firmenkunden stetig an und lag Ende 2022 bei fast 22 Milliarden Euro. Und die „Deal-Pipeline“ sei weiterhin gut gefüllt, schreibt die Landesbank, die Sparkassen und dem Freistaat Bayern gehört. 

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Zinsüberschuss sorgt für Ergebnissprung 

„Wir sind mit viel Schwung ins Jahr gestartet und konnten unsere Erträge stark steigern“, sagte Stephan Winkelmeier, Vorstandsvorsitzender der BayernLB. „Besonders erfreulich ist, dass der Anstieg keineswegs nur auf die Zinswende zurückgeht, sondern zudem eine positive operative Entwicklung in allen Kundengeschäftsfeldern widerspiegelt“, so Winkelmeier weiter. 

Allerdings hatte der Zinsüberschuss von 750 Millionen den größten Anteil am Ertragswachstum. Im Vorjahr hatte der Zinsüberschuss nur bei 444 Millionen Euro gelegen. Der Provisionsüberschuss erhöhte sich um 20 Millionen Euro auf 117 Millionen Euro.  

Den größten Batzen zum Vorsteuerergebnis trug die DKB mit 276 Millionen Euro bei. Das Segment Immobilien und Sparkassen/FI steuerte 86 Millionen Euro bei. Im Segment Zentralbereiche & Sonstiges lag der Vorsteuerverlust bei 30 Millionen Euro. 

BayernLB kann Kosten nicht weiter senken 

Auf der Kostenseite gab es konzernweit keine großen Überraschungen. Die Verwaltungsausgaben lagen mit 402 Millionen Euro exakt auf dem Vorjahresniveau, trotz „strategischer Investitionen in die DKB“, wie die BayernLB festhält. Für die Risikovorsorge wurden im ersten Quartal 2 Millionen Euro zurückgelegt.  

Die Aufwendungen für Bankenabgabe und Einlagensicherung lagen mit 86 Millionen Euro rund ein Viertel unter denen des Vorjahrs. Davon entfielen 73 Millionen auf die Bankenabgabe, 13 Millionen Euro gingen an das Einlagensicherungssystem. Der Rückgang der Bankenabgabe gehe auf die allgemeine Reduzierung des Zielvolumens des Single Resolution Fund zur einheitlichen Bankenabwicklung zurück. 

Als Jahresziel hat sich die BayernLB ein Vorsteuerergebnis zwischen 600 und 800 Millionen Euro bei einer CIR unter 60 Prozent gesetzt. Wenn die Zinsentwicklung so bleibt, dürfte die BayernLB ihre Prognose für dieses Jahr übertreffen. 

Falk Sinß ist Redakteur bei FINANCE. Er hat Soziologie, Politologie und Neuere und Mittlere Geschichte in Frankfurt am Main sowie in Mainz Journalismus studiert, wo er auch einen Lehrauftrag inne hatte. Vor seiner Zeit bei FINANCE war Falk Sinß drei Jahre Redakteur der Zeitschrift Versicherungswirtschaft und zehn Jahre für verschiedene Medien des Universum Verlags tätig.