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KPMG macht Mattias Schmelzer zum Deutschlandchef

Mattias Schmelzer wird im Herbst neuer Deutschlandchef bei KPMG. Foto: KPMG
Mattias Schmelzer wird im Herbst neuer Deutschlandchef bei KPMG. Foto: KPMG

Stabübergabe bei KPMG: Das Big-Four-Haus hat mit Mattias Schmelzer einen neuen Deutschlandchef berufen. Er wird die Position zum 1. Oktober dieses Jahres antreten und somit pünktlich zum Beginn des neuen Geschäftsjahres starten, wie KPMG mitteilte. Schmelzer tritt in große Fußstapfen und beerbt Klaus Becker, der dieses Amt bei KPMG mit Ablauf seiner aktuellen Amtszeit zum 30. September 2023 niederlegen wird.

Mit seinem Weggang endet eine Ära: Becker war insgesamt zwölf Jahre für das Deutschlandgeschäft von KPMG verantwortlich. Seine Karriere bei der Beratungs- und Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ist allerdings nicht zu Ende. So steigt Becker in die internationale Ebene auf und übernimmt den Posten des Chairman der EMA-Region (Europa, Middle East und Afrika) von KPMG International. Becker wird somit künftig die Interessen der EMA-Region auf der globalen Ebene vertreten und soll die Zusammenarbeit der Länder vorantreiben. Der Manager werde außerdem weiter als Mitglied im Global Board und im Global Executive Committee von KPMG International agieren.

„Klaus Becker hat in den vergangenen zwölf Jahren Herausragendes geleistet und übergibt das Unternehmen in exzellenter Verfassung. Er hat KPMG in Deutschland mit Weitsicht und Entschlossenheit durch ein wirtschaftliches Umfeld mit tiefen Umwälzungen geführt und alle Geschäftsbereiche im Rahmen des multidisziplinären Geschäftsmodells signifikant ausgebaut – immer mit Blick auf langfristige und vertrauensvolle Kundenbeziehungen“, würdigt KPMG-Aufsichtsratsvorsitzender Christian Rast die Arbeit des scheidenden Deutschlandchefs.

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KPMG: Mattias Schmelzer kommt aus eigenen Reihen

Mit seinem Nachfolger Schmelzer setzt das Big-Four-Haus auf Expertise aus den eigenen Reihen – denn Schmelzer ist ein waschechtes Eigengewächs und bereits 20 Jahre für KPMG tätig. Seit 2018 ist er Vorstandsmitglied in Deutschland und Chief Markets Officer. In dieser Position ist Schmelzer unter anderem für digitale Transformation, ESG und Wachstumsthemen verantwortlich.

Neben diesen Aufgaben hat er seit 2021 das Amt des Bereichsvorstands der Sparte Corporates bei dem Big-Four-Haus inne, die auf Konzerne und kapitalmarktorientierte Unternehmen spezialisiert ist und ist zudem seit 2014 Regionalvorstand der Region Nord Hamburg.

Schmelzer bringe besondere Expertise in der Abschlussprüfung sowie der Beratung großer, börsennotierter Unternehmen und mittelständischer Familienunternehmen mit. „Er hat in den vergangenen Jahren in unterschiedlichen Führungspositionen bei KPMG strategische Weitsicht und Umsetzungskompetenz bewiesen und versteht es, Marktwissen in innovative und nachhaltige Kundenlösungen zu verwandeln“, so Rast.

Deloitte ist KPMG auf den Fersen

Der designierte Deutschlandchef wird in ein gut bestelltes Umfeld einsteigen. So ist KPMG gut in das laufende Geschäftsjahr 2022/23 gestartet, im vorherigen war das Wirtschaftsprüfungs- und Beratungshaus um 9,1 Prozent auf eine Gesamtleistung von 2,17 Milliarden Euro gewachsen und rangiert aktuell auf Platz 3 der größten Prüf- und Beratungshäuser in Deutschland. Nichtsdestotrotz kann sich das Big-Four-Haus nicht zurücklehnen, denn Verfolger Deloitte ist KPMG dicht auf den Fersen. Es wird sich zeigen, ob das Big-Four-Haus in dem aktuellen Geschäftsjahr noch unter der Leitung von Becker den Platz halten kann. Eine von Schmelzers Herausforderungen als künftiger Deutschlandchef dürfte es daher sein, den Abstand zu Deloitte wieder zu vergrößern.

Personell gab es bereits zum Jahresstart erste Veränderungen. Till Karrer ist seit Januar Head of Debt Advisory für KPMG Deutschland. Er war auf Thomas Dorbert gefolgt, der die Leitung des Debt Advisory nach elf Jahren abgegeben hatte.  

Jasmin Rehne ist Redakteurin bei FINANCE und verfolgt schwerpunktmäßig die Themen Controlling, Gehalt und Personal. Sie hat in Marburg Sprache und Kommunikation studiert. Neben ihrem Studium arbeitete Jasmin Rehne bereits als studentische Hilfskraft bei FINANCE.

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