Newsletter

Abonnements

Russell Reynolds stärkt Private-Equity-Vermittlung

Mehr als zwanzig Jahre lang war Jürgen Vanselow bei Egon Zehnder. Jetzt wechselt der Private-Equity-Headhunter zu Russell Reynolds.
Michael von Aolock/Russell Reynolds

Das Private-Equity-Segment ist unter Personalberatungen derzeit beliebt wie selten zuvor. Neuestes Zeichen: Auch Russell Reynolds, eine der größten Headhunting-Firmen weltweit, rüstet diesen Bereich in Frankfurt personell auf. Wie das Beratungshaus erst jetzt mitteilte, verstärkt seit Jahresanfang Jürgen Vanselow das Financial-Services-Team in Frankfurt.

Der 56-Jährige soll schwerpunktmäßig Private-Equity-Investoren, Investmentbanken und Family Offices beraten. In diesem Team arbeitet auch der ehemalige Investmentbanker Ron Weihe, den Russell Reynolds vor gut rund vier Jahren verpflichtet hat.

Jürgen Vanselow war mehr als 20 Jahre bei Egon Zehnder

Vanselow, der im Rang eines Managing Directors einsteigt, ist in der Szene eine bekannte Figur: Von 1995 bis Oktober 2016 war er einer der bekanntesten deutschen Recruiter der Personalberatung Egon Zehnder, zuletzt als Senior Partner im Bereich Private Equity and Financial Services. Auch die Bankenseite hat er kennengelernt: Von 1993 bis 1995 – in den Anfangsjahren des Private-Equity-Geschäfts – war Vanselow Vice President im Bereich Private Equity und Merchant Banking der Deutschen Handelsbank. Zuvor hatte er fünf Jahre lang für das Beratungshaus Booz Allen Hamilton gearbeitet.

Bei Russell Reynolds erwartet man in den kommenden Jahren eine weiter steigende Investment-Aktivität und größere Transaktionen am deutschen Private-Equity-Markt, sagt Ulrike Wieduwilt, die Deutschlandchefin von Russell Reynolds: Die Beurteilung und Rekrutierung von Führungskräften auf der Investoren- sowie auf der Portfolioseite spiele daher eine entscheidende Rolle. In den Neuzugang setzt das Beratungshaus große Hoffnungen „Mit Jürgen Vanselow gewinnen wir den im deutschsprachigen Raum führenden Personalberater im Private-Equity-Segment, um unsere Position weiter auszubauen", lobt Wieduwilt.

Russell Reynolds hat nach eigenen Angaben derzeit insgesamt 47 Büros weltweit, in denen mehr als 400 Berater arbeiten. In Deutschland ist die Personalberatung seit 1985 aktiv und unterhält Büros in Frankfurt, Hamburg und München.

Personalberater stürzen sich auf Private Equity

Russell Reynolds ist nicht die einzige Personalberatung, die auf Private-Equity-Mandate hofft. Auch der Wettbewerber Spencer Stuart hat kürzlich sein Frankfurter Büro verstärkt und den ehemaligen Investmentbanker Olaf Geretzki in sein Financial-Services-Team geholt. Geretzki hatte zuvor bei Alix Partners Turnaround-Fälle für Kunden aus dem Private-Equity-Umfeld betreut.

Neben den Branchengrößen gibt es auch Nischenplayer, die den Markt für sich entdeckt haben. Der Personalberater Rupert Bell hat in München ein Team von Headhuntern versammelt, die sich unter dem Label PE Recruit auf die Besetzung von Führungsposten in Private-Equity-Häusern sowie deren Portfoliounternehmen spezialisiert haben. Der Markt gilt als lukrativ, denn die Private-Equity-Häuser spezialisieren sich immer weiter und suchen dafür intensiv nach den passenden Managern. Dies hat zuletzt zu einer deutlichen Gehaltssteigerung bei Private-Equity-Managern geführt. Ein stärker werdender Trend ist zudem die Rekrutierung spezieller Deal-Sourcing-Spezialisten, die bislang erst wenige Private-Equity-Fonds beschäftigen.  

Info

Viele News und Hintergrundstories aus der Private-Equity-Welt finden sich auf der FINANCE-Themenseite Private Equity.