Spencer Stuart, einer der größten Headhunter weltweit, rüstet in seinem Frankfurter Büro weiter auf. Wie die US-Amerikaner bekanntgaben, verstärken sie ihr Financial-Services-Team mit dem ehemaligen Investmentbanker Olaf Geretzki. Der 42-jährige Diplom-Kaufmann kommt von der Unternehmensberatung Alix Partners, die gerade von einem Finanzinvestor an den nächsten verkauft wurde.
Bei Alix Partners betreute Geretzki zuletzt aus London heraus Turnaround-Fälle und Projekte zur Performanceverbesserung, vor allem für Kunden aus dem Private-Equity-Umfeld. Anfang 2014 war Geretzki zum Director befördert worden und stand damit nur noch eine Ebene unter dem Top-Level von Alix Partners. Geretzki stammt aus dem Corporate-Finance-Geschäft und hat vor seiner Zeit bei Alix unter anderem für den Finanzinvestor Oaktree und die Investmentbank Morgan Stanley gearbeitet. Zeitweise war er auch als Interims-CFO tätig.
Auch PE Recruit und Russell Reynolds rekrutieren im PE-Bereich
Bei Spencer Stuart soll Geretzki künftig Banken, Asset-Manager und Immobilienunternehmen bei der Suche nach Führungskräften unterstützen. Spencer Stuart setzt mit der Einstellung Geretzkis darauf, dass der Professionalisierungstrend vor allem im deutschen Private-Equity-Markt weiter anhält. „Die immer höhere Komplexität der Märkte gerade in den Bereichen Private Equity und Real Estate lässt die Nachfrage nach qualifizierten Führungspersönlichkeiten ansteigen“, lässt sich Spencer Stuarts Deutschlandchef Nicolas von Rosty zitieren.
Spencer Stuart ist allerdings nicht allein auf diesem Feld, auch andere Recruiting-Häuser sind schon auf den Private-Equity-Zug aufgesprungen. In München beispielsweise hat sich um den bekannten Headhunter Rupert Bell ein Team von Spezialisten versammelt, das unter dem Namen PE Recruit ausschließlich Führungspositionen bei Private-Equity-Häusern und deren Portfoliounternehmen besetzt. In Frankfurt hat sich der Spencer-Stuart-Rivale Russell Reynolds schon vor vier Jahren die Dienste des M&A-Investmentbankers Ron Weihe gesichert, der seitdem für Russell Reynolds aus Frankfurt heraus ebenfalls Personalprojekte mit Corporate-Finance- und Private-Equity-Bezug betreut.
Spencer Stuart will mit der Digitalen Transformation wachsen
Spencer Stuart setzt in Frankfurt mehrere Schwerpunkte. So haben die Amerikaner schon zu Jahresbeginn den SAP-Manager Lars Gollenia an Bord geholt, der bis dato die weltweite SAP-Managementberatung geleitet hatte. Gollenia besetzt für Spencer Stuart das immer wichtiger werdende Geschäftsfeld Digitale Transformation. Wie ein Unternehmenssprecher gegenüber FINANCE erklärte, ersetzen weder Geretzki noch Gollenia zuvor ausgeschiedene Spezialisten. Beide bezeichnet Spencer Stuart als „zusätzliche Verstärkung auf wichtigen Beratungsfeldern“.
Spencer Stuart hat seinen Hauptsitz in Chicago und beschäftigt weltweit rund 1.400 Mitarbeiter in 56 Büros. An den beiden deutschen Standorten Frankfurt und München arbeiten nach Unternehmensangaben derzeit rund 20 Berater. Das Unternehmen besetzt Führungspositionen und berät Kunden unter anderem bei strategischen Change-Prozessen sowie der Entwicklung von Mitarbeitern und Teams.