Die Kommunikationsberatung Brunswick trennt sich von ihrem Deutschlandchef Thomas Knipp. „Thomas Knipp wird das Unternehmen verlassen“, sagte der Frankfurter Partner Christian Weyand gegenüber FINANCE. Knipp war seit Januar 2004 beim Unternehmen, zuvor war er über zehn Jahre lang als Chefredakteur des Handelsblatts tätig. Knipp ist mit der bekannten EZB-Kommunikationschefin Claire Graeff verheiratet.
Nach Informationen des Handelsblatts war der 53-Jährige im Urlaub, als ihn die Nachricht erreichte. Laut der Zeitung ist er Machtspielen innerhalb der Unternehmensgruppe zum Opfer gefallen. Wie das Handelsblatt berichtet, gab es Differenzen zwischen Knipp auf der einen Seite sowie Europachefin Annette Brodin-Rampe und Vorstandschefin Susan Gilchrist auf der anderen Seite. Auslöser seien „unterschiedliche Ansichten“ gewesen.
Brunswick operiert in profitabler Nische
Partner Christian Weyand wollte diese Informationen nicht kommentieren. Auch zur Frage nach einem Nachfolger wollte das Unternehmen keine Stellung nehmen. Brunswick ist seit 2001 mit einer Frankfurter Niederlassung in Deutschland vertreten. Es berät seitdem große und mittelständische Unternehmen bei M&A-Deals, IPOs, Restrukturierungen und Krisen. Das Segment ist profitabel, weil die Unternehmen meist wenig Erfahrung mit diesen meist turbulenten Situationen haben und darum viel Geld in die Hand nehmen, um keine Kommunikationsfehler zu machen.
Das Deutschlandgeschäft soll sich gut entwickelt haben: Während der Amtszeit von Knipp stieg der Umsatz von rund einer Million Euro auf über zehn Millionen Euro, berichtet das Handelsblatt unter Berufung auf Kreise. Die gute Entwicklung scheint plausibel. Zwar gilt Konkurrent Hering Schuppener, der jüngst seine Geschäftsführung erweiterte, als die in Deutschland am besten aufgestellte Kommunikationsberatung für M&A- und Kapitalmarkt-Themen. Aber Brunswick punktet mit seinem internationalen Netzwerk.