Das klassische Aufgabenfeld von CFOs bei Banken und Versicherungen wird sich stark hin zu einem Chief Performance Officer erweitern, erwartet das Beratungshaus Horváth & Partners. Die Stuttgarter haben Experten und Topmanager der Branche aus Deutschland, Österreich und der Schweiz befragt, und diese sehen die Einbeziehung der CFOs in strategische Themen als zentrale Aufgabe für die Zukunft an. Als größte Baustellen betrachten die Befragten den Ausbau der IT-Architektur und eine stärkere Berücksichtigung des Effizienzgedankens bei der Umsetzung regulatorischer Vorgaben.
Fast die Hälfte der Studienteilnehmer stimmte der These „vollkommen“ zu, dass sich CFOs von Finanzexperten zu strategischen Partnern entwickeln werden. Dieser Tendenz widersprochen haben nur knapp 10 Prozent. Ähnlich sieht es bei der künftigen Einbeziehung der CFOs in interdisziplinäre Projekte aus. Demzufolge schätzen die Befragten den künftigen Einfluss der CFOs auf Risikomanagement, Unternehmensstrategie und finanzielle Ressourcenzuweisung noch stärker ein als bislang.
Horváth & Partners: Regulierung bringt Strategen hervor
Horváth & Partners vermutet als Grund für die steigende Einbeziehung in strategische Entscheidungen auch die regulierenden Maßnahmen als Konsequenz der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise. Vor diesem Hintergrund kritisieren die Befragten auch ein bisheriges Ignorieren des Effizienzgedankens bei der Umsetzung regulatorischer Vorgaben. Fast 75 Prozent beschwerten sich über den Ist-Zustand zumindest tendenziell, erwarten aber eine leichte Besserung. Zudem müssten CFOs neben den regulatorischen Größen künftig auch mehr nichtfinanzielle Kennzahlen in die Steuerung übernehmen.
Großen Nachholbedarf sehen die Befragten auch beim Ausbau der IT-Strukturen. Vor allem die Zusammenarbeit zwischen Fachabteilung und IT sowie die Erweiterung von IT-Strukturen und die Standardisierung manueller Prozesse stehen demnach im Fokus. Des Weiteren sei die interne Ergebnissteuerung ressortübergreifend weiter zu vereinheitlichen und standardisieren.