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BHF-Bank: Halbjahreszahlen bringen Schwung in M&A-Krimi

Die Finanzholding BHF Kleinwort Benson stärkt ihre Position im Übernahmekrimi mit dem chinesischen Finanzinvestor Fosun - möglich macht es die Frankfurter BHF-Bank.
BHF-Bank

Die Finanzholding BHF Kleinwort Benson hat den Betriebsgewinn im ersten Halbjahr um 23,8 Millionen auf 8 Millionen Euro gesteigert und schreibt damit wieder schwarze Zahlen – dank der Frankfurter BHF-Bank. Ihr gelang im ersten Halbjahr 2015 im Vergleich zum Vorjahr ein Gewinnsprung von 5,5 auf 15,5 Millionen Euro, während die Mutter Kleinwort Benson operativ lediglich 3,2 Millionen Euro erwirtschaften konnte.

Mit der Rückkehr in die Gewinnzone ist das erste Etappenziel beim Turnaround der BHF Kleinwort Benson Holding erreicht. Bis 2017 will die BHF-Gruppe das Betriebsergebnis nach eigenen Angaben auf mehr als 60 Millionen Euro ausbauen. Der Fokus soll dabei unter anderem auf dem Corporate Banking der deutschen BHF-Bank liegen, ohne die es bei dem Konzern weitaus schlechter aussehen würde.

Eine große Baustelle bleibt die Profitabilität der Bank. Die Cost-Income-Ratio auf Konzernebene hat sich zum Halbjahr 2015 gegenüber dem Vorjahr zwar von 103 Prozent auf 94 Prozent verbessert, ist im Vergleich zur Konkurrenz aber nach wie vor zu hoch. Das sieht auch die Bank so und will die Profitabilitätskennzahl auf 70 bis 75 Prozent drücken.

Fosun oder Oddo? BHF-Bank stärkt ihre Verhandlungsposition

Die guten Geschäftszahlen spielen BHF-Chef Leonhard Fischer auch beim Übernahmekrimi mit dem chinesischen Investor Fosun in die Karten. Die chinesische Investmentgruppe Fosun, die aktuell rund 19,5 Prozent an BHF Kleinwort Benson hält, will ihre Anteile aufstocken, um damit vor allem die  Macht bei der BHF Bank in Frankfurt zu übernehmen. Dazu bieten die Chinesen den Aktionären 5,10 Euro pro Aktie. Dieser Preis liegt unter dem Buchwert, der laut Halbjahresbericht 2015 bei 6,20 Euro pro Aktie liegt. Das aktuelle Fosun. Angebot dürfte nicht das letzte Wort gewesen sein. Die Aktie steht mit derzeit rund 5,50 Euro zwischen dem Fosun-Angebot und dem Buchwert.

Neben Fosun dürfte auch der zweite Großaktionär Oddo die Halbjahreszahlen mit Interesse verfolgt haben. Die französische Privatbank, die vor einem Jahr das Frankfurter Brokerhaus Close Brothers Seydler übernommen hat und wenig später auch den Düsseldorfer Asset-Manager Meriten, hält rund 13,9 Prozent der Anteile und wurde zuletzt immer wieder als potentieller Kontrahent für Fosun ins Spiel gebracht. Deutschland hat Oddo-Chef Philippe Oddo zu einem Kernmarkt erklärt.

Angeblich haben die Franzosen ein Gegenangebot schon vorbereitet, warten mit der Vorlage aber noch ab, ob das Fosun-Angebot tatsächlich von den Behörden durchgewunken und damit wirksam wird. Der geschäftliche Aufwärtstrend der BHF Bank dürfte das Interesse von Oddo nicht schmälern.

philipp.habdank[at]finance-magazin.de