Eigentlich schien es eine ausgemachte Sache: Sascha Klaus sollte mit Beginn dieses Jahres Bereichsleiter im Corporate Banking der Mittelstandsbank der Commerzbank werden. Dort wird er auch auf der Homepage geführt. Doch nun kommen Gerüchte auf, dass die Personalie überholt sein könnte. Laut eines Berichts des Handelsblatts hat Klaus den Posten nicht angetreten. Stattdessen soll die Position Michael Kotzbauer besetzen, berichtet das Handelsblatt unter Berufung auf Insider. Kotzbauer sollte eigentlich zum Jahreswechsel den Bereich Financial Institutions übernehmen. Die Commerzbank äußerte sich zu dem Artikel auf Anfrage von FINANCE nicht.
Dem Medienbericht zufolge soll nun Klaus den Bereich Financial Institutions übernehmen. Darauf, so das Handelsblatt, habe dieser jedoch wenig Lust und kokettiere deshalb mit seinem Abschied. Die Commerzbank wollte dies auf Anfrage zunächst nicht kommentieren. Das Handelsblatt bezieht sich im Bericht auf einen Insider, dem zufolge Klaus nach seiner Abwicklungsaufgabe bei der Eurohypo nicht noch einmal eine „umfassende Restrukturierung und Neuausrichtung“ übernehmen wolle, wie sie in dem Bereich geplant sei. Parallel verantwortet Klaus derzeit den Bereich Non-Core-Assets, in dem die Commerzbank unter anderem ihre alten faulen Schiffskredite geparkt hat.
Die Commerzbank krempelte 2015 ihr Firmenkundengeschäft um
Die Commerzbank krempelte 2015 ihr Firmenkundengeschäft um. Das Firmenkundengeschäft der Commerzbank befindet sich dagegen sehr wohl in einem Umbau, und die Personalrochade um Klaus und Kotzbauer ist nicht die einzige. Den Startschuss lieferten im vergangenen Jahr die Pläne der Commerzbank, im Stabsbereich Corporate Banking ganze Ebenen herauszunehmen. Im November vergangenen Jahres berichtete FINANCE dann exklusiv, dass die Commerzbank im Investmentbanking die beiden bisher eigenständigen Bereiche Corporate Finance und Client Relationship Management zusammenzieht.
Parallel rief die Commerzbank eine Großkundenoffensive aus. Man verspüre den Wunsch bei „global agierenden Großunternehmen sowie Firmen des Dax und MDax“, das Kapitalmarkt-Know-How zu steigern. Zuvor wurden bereits Expansionspläne nach Brasilien bekannt. Die Umbaupläne im Firmenkundengeschäft scheinen mit dem Jahreswechsel noch lange nicht vom Tisch.
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