Im Zuge ihres neuen Sparprogramms „FIT“ (Finance-Transformation) will die Commerzbank offenbar Teile ihres Finanzbereichs auslagern. Auf Anfrage von FINANCE bestätigte die Commerzbank geplante Umstrukturierungen im Bereich Finance. Gespräche mit dem Betriebsrat seien aufgenommen worden. Von der Umstrukturierung der Finanzabteilung könnten die Arbeitsplätze von mehreren hundert Angestellten bedroht sein. Erst im vergangenen Jahr hatte die Commerzbank 5.200 Stellen abgebaut.
Unabhängig vom neuen Sparprogramm besteht der Plan, die IT-Organisation intern zu verändern. Wie das Handelsblatt berichtet, soll die BaFin zuvor einige Schwachstellen in der IT-Abteilung bemängelt haben.
Commerzbank reagiert auf BaFin-Kritik
Hierbei handele es sich jedoch nur um interne Risiko-Management-Prozesse. Die von der BaFin 2013 angesprochenen wesentlichen Kritikpunkte seien bereits beseitigt, teilte die Bank mit. 2012 hatte die Commerzbank ein Investitionsprogramm im Volumen von 2 Milliarden Euro angekündigt. Ein Großteil sollte in den Bereich IT fließen, wobei ein Hauptaugenmerk auf dem Management der Zugangsberechtigung liegen sollte.
Eine weitere Steigerung des Eigenkapitals durch die Emission so genannter Coco-Bonds hält die Bank derzeit für nicht mehr nötig, nachdem sie mit dem Abbau ihres Problemportfolios im Non-Core-Assets-Bereich vorangekommen ist. „Die Instrumente sind aber grundsätzlich zur Stärkung des aufsichtsrechtlich geforderten Kernkapitals für Kreditinstitute interessant. Daher schauen wir uns diese Möglichkeit mit Blick auf die weitere Stärkung der Kapitalstruktur vor dem Hintergrund sich verändernder regulatorischer Anforderungen nach wie vor kontinuierlich an, haben aber keinen Handlungsdruck“, teilte die Bank auf Anfrage mit. Die Deutsche Bank hatte in dieser Form im Mai 1,5 Milliarden Euro aufgenommen.
Jakob Eich ist Redakteur der Fachzeitungen FINANCE und DerTreasurer des Fachverlags F.A.Z Business Media, bei dem er auch sein Volontariat absolviert hat. Eich ist spezialisiert auf die Themen Digitalisierung im Finanzbereich und Treasury. Durch seine Zwischenstation bei der Schwesterpublikation „Der Neue Kämmerer“ ist der 1988 geborene Journalist auch versiert beim Thema Kommunalfinanzen. Erste journalistische Erfahrungen hat der gebürtige Schleswig-Holsteiner in den Wirtschaftsmedien von Gruner+Jahr sowie in der Sportredaktion der Hamburger Morgenpost gesammelt.