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Cum-Ex-Razzia bei ehemaliger HSBC-Deutschland-Spitze  

Bereits 2016 waren die HSBC und weitere Banken in den Fokus von Ermittlungen im Zusammenhang mit Cum-Ex geraten. Foto: Tupungato - stock.adobe.com
Bereits 2016 waren die HSBC und weitere Banken in den Fokus von Ermittlungen im Zusammenhang mit Cum-Ex geraten. Foto: Tupungato - stock.adobe.com

Besuch von der Staatsanwaltschaft: Im Zusammenhang mit den Ermittlungen rund um den Cum-Ex-Skandal haben Ermittler am Dienstag im Großraum Düsseldorf offenbar mehrere Wohnungen von Bankern und Ex-Vorstandsmitgliedern der HSBC Deutschland durchsucht. Grund für die Razzien ist der Verdacht auf besonders schwere Steuerhinterziehung in Zusammenhang mit Cum-Ex-Geschäften in der Bank.  

Wie das „Handelsblatt“ zuerst berichtet hatte, durchsuchten die Ermittler der Staatsanwaltschaft Köln mit Hilfe des Polizeipräsidiums Mönchengladbach und der Steuerfahndung Düsseldorf unter anderem die Häuser von Paul Hagen, Carola Gräfin von Schmettow und Andreas Schmitz. 

Hagen ist seit 2020 Vorsitzender des Aufsichtsrats deutschen Tochter der HSBC und löste damit Andreas Schmitz ab, der das Amt zuvor fünf Jahre lang innehatte. Carola Gräfin von Schmettow ist ehemalige Deutschlandchefin der HSBC. 

Cum-Ex Vorwürfe stehen seit 2016 im Raum 

Bereits 2016 waren die HSBC und weitere Banken in den Fokus von Ermittlungen im Zusammenhang mit Cum-Ex geraten. Auch gegen von Schmettows Vorgänger Andreas Schmitz, bis 2015 Vorstandschef der Bank in Deutschland und anschließend Vorsitzender des Aufsichtsrats, wird bereits seit mehreren Jahren ermittelt.

Dies soll auch der Grund dafür gewesen sein, dass Schmitz, der sich 2021 in den Aufsichtsrat der Commerzbank hatte wählen lassen, dieses Amt bereits kurz darauf wieder abgeben musste. 

Im selben Jahr hatte auch seine Nachfolgerin auf dem Posten des HSBC-Deutschlandchefs, von Schmettow, nach rund 30 Jahren in der HSBC und ihrer Vorgängergesellschaft Trinkaus & Burkhardt überraschend ihren Rückzug verkündet. Sie trat im Frühjahr 2021 von ihrem Amt zurück, um sich nach eigener Aussage „eine Auszeit zu nehmen, um danach ein neues Kapitel zu beginnen“. Dies habe sie bereits Monate zuvor entschieden, so von Schmettow damals. Auch Schmitz und Hagen arbeiteten jeweils mehr als 30 Jahre im Unternehmen.