Ender Tanar ist nicht mehr Deutschlandchef des Firmenkundengeschäfts von Lloyds. Der Banker hat die britische Großbank am gestrigen Dienstag verlassen, wie FINANCE erfuhr. Tanar hatte die Position knapp vier Jahre lang inne, nachdem er zuvor schon eine Reihe verschiedener Auslandsbanken im deutschen Kapitalmarkt- und Firmenkundengeschäft kennengelernt hatte. Ein neuer Arbeitgeber des 49-Jährigen ist derzeit nicht bekannt.
Von 2010 bis 2013 war er Corporate-Finance-Chef für Deutschland, Österreich und die Schweiz bei der japanischen Mizuho Bank, von 2002 bis 2009 arbeitete er im deutschen Team der Royal Bank of Scotland (RBS), zuletzt als Leiter des Firmenkundengeschäfts. Nach Ausbruch der Finanzkrise hatte die RBS ihr Deutschlandgeschäft massiv verkleinert und sich von vielen erfahrenen Bankern getrennt. Tanar wechselte in dieser Phase zu KPMG Advisory, um dann – wenige Monate später – zu Mizuho zu gehen.
Drei Banker übernehmen von Ender Tanar
Wie viele andere Auslandsbanken auch betreibt Lloyds in Deutschland kein breit angelegtes Firmenkundengeschäft, sondern zielt auf Geschäft mit ausgewählten Großkunden aus dem Kreis der Multi-Nationals und des gehobenen Mittelstands ab – vor allem dann, wenn deren Finanzierungstransaktionen Bezug zur Lloyds-Heimat Großbritannien aufweisen. Dann versucht Lloyds auch über das Engagement in Kreditkonsortien, neue Firmenkunden zu gewinnen.
Die Briten bieten aber auch ausgewählte Treasury-Services an. Schwerpunkte liegen im Bereich Währungsmanagement, Trade Finance und Supply Chain Finance. Dort kooperiert Lloyds unter anderem mit dem Fintech CRX Markets.
Tanars Nachfolge werden sich FINANCE-Informationen zufolge zunächst drei Personen teilen: Roberto Pekovits, Sabrina Priester und Alex Biller.