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Investmentbanking-Fees der Deutschen Bank brechen ein

Das erste Quartal droht bitter zu werden für die Deutsche Bank.
Deutsche Bank / Mario Andreya

Der Deutschen Bank droht im ersten Quartal ein Einnahmeeinbruch wie seit der Finanzkrise nicht mehr. Branchenweit sind die Gebühreneinnahmen der Investmentbanken aus Bond- und Aktienplatzierungen sowie dem Beratungsgeschäft bei M&A-Deals in den ersten drei Monaten um fast ein Drittel auf 16,2 Milliarden US-Dollar eingebrochen. Das berichtet die F.A.Z. unter Berufung auf aktuelle Statistiken der Finanzdatenanbieter Thomson Reuters und Dealogic.

Unter allen führenden zwanzig Investmentbanken habe dabei keine so schlecht abgeschnitten wie die Deutsche Bank – deren Gebühreneinnahmen sanken demnach um 45 Prozent auf 498 Millionen Euro. Damit fiel die Deutsche Bank im Branchen-Ranking um zwei Plätze auf Position 8 zurück.  Auf Platz 1 befindet sich laut den Daten von Reuters JP Morgan, gefolgt von der Bank of America und Goldman Sachs.

Deutsche Bank: Einbußen im Wertpapierhandelsgeschäft erwartet

Doch nicht nur bei den Gebühreneinnahmen läuft es für die Deutsche Bank schlecht. Auch im Wertpapierhandelsgeschäft, das die Bank jetzt im Bereich Global Markets bündelt, erwarten Analysten starke Einbußen. Die Deutsche Bank selbst hat erst kürzlich davor gewarnt, dass das erste Quartal wegen hoher Kursschwankungen an den Finanzmärkten schlecht auszufallen droht.

Dabei ist das erste Quartal für die Investmentbanken besonders wichtig, weil Unternehmen in diesem Zeitraum für gewöhnlich mit vielen Emissionen aufwarten. Dass dieses Jahr das Frühjahrsgeschäft ins Wasser fiel, ist auch eine große Hypothek für den erst jüngst neu gestarteten Geschäftsbereich Corporate and Investmentbanking (CIB), dessen Kernstück das Firmenkundengeschäft ist. Dieses bildet damit just zu einem Zeitpunkt eine neue gemeinsame Einheit mit der Investmentbank, in dem diese schwer unter Druck gerät.

Im Januar hatte die Deutsche Bank ihren Konzernabschluss für 2015 vorgelegt und dabei einen Rekordverlust vermeldet – allerdings nicht in erster Linie wegen auf breiter Front wegbrechender Einnahmen, sondern wegen hoher Sonderkosten, vor allem für Rechtsstreitigkeiten. Doch auch schon 2015 waren die Gebühreneinnahmen im Investmentbanking im Vorjahresvergleich um 20 Prozent zurückgegangen.

julia.schmitt[at]finance-magazin.de

Julia Schmitt ist Redaktionsleiterin von FINANCE-Online und Moderatorin bei FINANCE-TV. Nach ihrem Studium der Volkswirtschaftslehre und Publizistik an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz stieg sie 2014 bei F.A.Z. BUSINESS MEDIA ein. Sie betreut die Themenschwerpunkte Wirtschaftsprüfung und Bilanzierung und ist Trägerin des Karl Theodor Vogel Preises der Deutschen Fachpresse.