Die IKB Deutsche Industriebank will das Thema Restrukturierung endgültig hinter sich lassen: Die Berufung von Ex-Telekon-CFO Karl-Gerhard Eick zum neuen Aufsichtsratschef „markiert das Ende der Restrukturierung der Bank“, teilt das Haus selbstbewusst mit. Unter dem neuen Aufsichtsratsvorsitzenden solle „eine verstärkte Entwicklung der Geschäftsaktivitäten“ im Fokus stehen. Eick war zuletzt stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der IKB.
Sein Vorgänger, der langjährige Aufsichtsratsvorsitzende Bruno Scherrer, hatte sein Amt seit der Übernahme der IKB-Mehrheit durch den PE-Investor Lone Star im Oktober 2008 inne und begleitete seitdem die Restrukturierung der Bank, die in der Finanzkrise in Schieflage geraten war. Heute fokussiert sich die IKB auf das Geschäft mit mittelständischen Kunden. Im ersten Geschäftshalbjahr 2013/2014 gelang der Bank die Rückkehr in die Gewinnzone.
Ex-CFO Karl-Gerhard Eick war schon bei Telekom, Arcandor und Windreich
Der bisherige Aufsichtsratschef Scherrer lobte, sein Nachfolger sei ein „ausgewiesener Experte in Finanz- und Industriethemen mit einem breiten Branchenhintergrund“. Tatsächlich hat Eick bereits mehrere spannende Stationen in seinem Lebenslauf, an erster Stelle die Tätigkeit als CFO bei der Deutschen Telekom von 2000 bis 2009. Danach wechselte er als CEO zum kriselnden Konzern Arcandor, der wenige Monate später Insolvenz anmelden musste. Es folgte eine öffentliche Debatte, als bekannt wurde, dass Eick eine Millionenabfindung erhalten sollte.
2012 übernahm der frühere Telekom-CFO überraschend einen CFO-Posten beim Windparkprojektierer Windreich, um einen möglichen Börsengang auszuloten. Nur wenige Monate später legte Eick den Posten jedoch bereits wieder nieder. Windreich musste 2013 Insolvenz anmelden. Eick hielt bereits mehrere Aufsichtsratsposten sowohl in der Industrie als auch im Bankenwesen, unter anderem saß er bis 2013 im Aufsichtsrat der Deutschen Bank.