Die auch im deutschen Markt wichtiger werdende Rolle der Debt-Fonds für Mittelstands- und Private-Equity-Finanzierungen hat einen weiteren Topbanker zum Seitenwechsel bewogen: Der Leveraged-Finance-Chef der deutschen Niederlassung der NIBC Bank, Steffen Böhmert, wechselt zum PE-Investor ICG. Dort wird er für den Senior Debt Fund tätig sein. ICG hatte sich schon im vergangenen Jahr prominent verstärkt, als der Private-Equity-Veteran Jens Tonn zum Deutschlandchef ernannt wurde.
Steffen Böhmert machte die NIBC zu einem der Marktführer
Böhmert verbrachte sieben „gute Jahre“, wie es in einem kurzen Statement heißt, bei der NIBC Bank in Frankfurt. In dieser Zeit etablierte Böhmert die im Branchenvergleich kleine niederländische Bank unter den Marktführern am deutschen Leveraged-Finance-Markt. Nach der Eskalation der Finanzkrise zählte die NIBC lange Zeit zu den wenigen Instituten, die überhaupt noch bereit waren, ausgewählte Private-Equity-Deals zu finanzieren.
Unter Böhmerts Führung war die NIBC an zahlreichen Leveraged-Finance-Deals beteiligt, unter anderem als Mandated Lead Arranger bei der Übernahme des Softwareanbieters P&I durch Carlyle, der ersten Übernahme einer börsennotierten Firma durch einen PE-Investor (Public to Private) nach dem Ausbruch der Finanzkrise. Als weitere Referenzdeals gelten die Buy-outs bei ProFagus (PE-Investor: Steadfast), RHM (Waterland) und Qundis (HgCapital).
Böhmerts Nachfolger wird Victor Ruitenberg, der die Teamleitung bereits übernommen hat. Der Niederländer ist kein Unbekannter am Finanzplatz Frankfurt. Hier gründete er im Jahr 2005 die deutsche Niederlassung der NIBC. Zuletzt war er von Den Haag aus für das gesamte Leveraged-Finance-Portfolio der NIBC zuständig.