Das war nur ein kurzes Gastspiel: Der Investmentbanker Oliver Schiller, erst im September 2017 zur Deutschen Bank gekommen, hat die Bank schon wieder verlassen. Schiller leitete dort das globale Geschäft mit Kunden aus der Rohstoffindustrie. Sein neuer Arbeitgeber ist die Investmentbank Rothschild.
Dort steigt Schiller am heutigen Freitag als Managing Director im Geschäftsfeld Global Advisory ein. Auf dieser Ebene beschäftigt Rothschild in Deutschland rund ein Dutzend Investmentbanker. Schiller berichtet an die beiden Chef-Investmentbanker von Rothschild in Deutschland, Martin Suter und Kai Tschöke.
Schiller beriet Innogy und Wintershall
Rothschild
Schiller übernimmt bei Rothschild die Verantwortung für den Bereich Industrials in der DACH-Region, der nach FINANCE-Informationen speziell auf ihn zugeschnitten wurde. Bei Rothschild dürfte Schillers Kundenfokus wieder breiter werden als bei der Deutschen Bank – nicht regional, aber sektoral.
Schiller verfügt über gute Kontakte nicht nur zu Rohstoffunternehmen wie etwa Öl- und Gasproduzenten, sondern auch zu Versorgern. Zu den wichtigsten Deals, an denen der Investmentbanker beteiligt war, zählen der Börsengang der RWE-Tochter Innogy (2016) und die Fusion der BASF-Öl- und Gastochter Wintershall mit der Ex-RWE-Tochter Dea (2018). Schiller agierte bei diesem Milliardendeal an der Seite von Wintershall.
Oliver Schiller war 18 Jahre bei Goldman Sachs
Einen Namen in der deutschen Corporate-Finance-Szene hat sich Schiller in seiner Zeit bei Goldman Sachs gemacht. Für Goldman arbeitete er 18 Jahre lang bis zu seinem Weggang zur Deutschen Bank. Zuletzt nahm er dort eine führende Position in jenem Corporate-Finance-Team ein, das deutsche und österreichische Kunden aus der Rohstoff- und Chemieindustrie berät.
Bei Rothschild umfasst Corporate Finance neben der M&A-Beratung auch die die Beratung bei Eigen- und Fremdkapitalfinanzierungen. Insgesamt beschäftigt Rothschild in Deutschland rund 70 Corporate-Finance-Spezialisten, die nach Angaben der Bank in den vergangenen zehn Jahren bei 500 Transaktionen mit einem Gesamtwert von 350 Milliarden Euro mandatiert waren.