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UniCredit zum Halbjahr in zwei League Tables vorn

Die Credit Suisse führt die League Tables im Bereich M&A an.
Credit Suisse

Während die Probleme mit faulen Krediten in ihrem Heimatland die UniCredit in Bedrängnis bringen, reüssiert die italienische Bank im Kapitalmarktgeschäft. So hat sich die UniCredit nach dem ersten Halbjahr 2016 die Spitzenposition in gleich zwei League Tables gesichert. Das zeigen Daten des Dienstleisters Dealogic, der die Statistiken zu angekündigten M&A-Deals mit Zielunternehmen in der DACH-Region sowie zu Debt Capital Markets, Equity Capital Markets und Syndicated Loans jeden Monat exklusiv für FINANCE aufbereitet.

Den obersten Platz im Ranking für die Begleitung von Fremdkapitaltransaktionen (DCM) sicherte sich die UniCredit mit neun begleiteten Transaktionen im Gesamtvolumen von 4,21 Milliarden US-Dollar. Deutlich aktiver war zwar die Credit Suisse: 23 Transaktionen sind der mit Abstand höchste Wert in den Top Ten. Aber das Volumen von 3,72 Milliarden Dollar reicht nur für den zweiten Rang. Für beide Häuser bedeutet diese Performance einen großen Sprung nach vorne –  nach dem ersten Halbjahr 2015 waren weder die UniCredit noch die Credit Suisse  in den Top Ten der DCM-League-Tables platziert. Der damalige Spitzenreiter Barclays findet sich im aktuellen Ranking auf dem vierten Platz.

Ein durchwachsenes Bild zeigen die US-Investmentbanken: Während die Citi ihren fünften Platz aus dem Vorjahr  verteidigt und Goldman Sachs sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum vom neunten auf den sechsten Rang verbessert, stürzt J.P. Morgan vom dritten auf den zehnten Rang ab. Die Deutsche Bank, nach dem ersten Halbjahr des Vorjahres noch Zweitplatzierte, rutscht auf den achten Platz ab. Problematisch für die Banken ist es, dass das gesamte Bereich Debt Capital Markets in der DACH-Region deutlich geschrumpft ist: Das von Unternehmen mit Investmentgrade-Rating emittierte Volumen lag mit 52,4 Milliarden Dollar um 20 Prozent unter Vorjahr.

UniCredit verdrängt J.P. Morgan bei syndizierten Krediten

Der Markt für syndizierte Kredite ist sogar noch schwerer zusammengebrochen: Ein Dealvolumen von 53,7 Milliarden Dollar bedeutetet einen Rückgang um 47 Prozent und den niedrigsten Stand seit 2003. Die bislang größte Finanzierung in diesem Segment sicherte sich im ersten Halbjahr der neu formierte deutsche Energiekonzern Uniper mit einem Kredit über umgerechnet 5,57 Milliarden Dollar.

Begleitet wurde die Flaggschifftransaktion von der Deutschen Bank, J.P. Morgan sowie UniCredit – letztere sicherte sich mit einem begleiteten Transaktionsvolumen von insgesamt 5,84 Milliarden Dollar auch den ersten Platz in diesem Bookrunner-Ranking, vor der Commerzbank (4,77 Milliarden Dollar) und der LBBW (2,38 Milliarden Dollar), die sich gegenüber dem ersten Halbjahr 2015 vom elften auf den dritten Rang verbessern konnte. Der Vorjahresspitzenreiter J.P. Morgan muss sich mit dem vierten Platz begnügen, die Deutsche Bank fällt vom zweiten auf den fünften Rang. Die vollständigen Datenblätter für die DACH-Region stehen in unserer FINANCE-Datenbank kostenlos zum Download  zur Verfügung.

Deutsche Bank fällt aus Top Ten der M&A League Tables

Im M&A-Geschäft taucht die  Deutsche Bank in der DACH-Region sogar überhaupt nicht mehr in den Top Ten auf. Nach einem achten Platz im ersten Halbjahr 2015 fiel sie nun nach Lage der Dealogic-Daten aus den League Tables. Zum Teil lässt sich dies aber auf den dominanten Einfluss eines einzigen Deals zurückführen, der noch nicht abgeschlossen ist:  Das 48 Milliarden Dollar schwere Übernahmeangebots von ChemChina für Syngenta katapultiert mit der Credit Suisse eine Schweizer Bank an die Spitze der M&A-League-Tables, die bei ChemChina-Syngenta mit an Bord ist.

Die US-Investmentbanken behaupten im M&A-Geschäft ihre traditionell starke Stellung: Hinter der Credit Suisse liegt die Bank of America Merill Lynch. Morgan Stanley verbessert sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum vom achten auf den dritten Rang, den vierten Platz belegt Goldman Sachs.  J.P. Morgan, der Erstplatzierte des Vorjahres, beendet das erste Halbjahr 2016 auf Rang fünf.

Eigenkapitalmarkt: J.P. Morgan, Citi und HSBC legen zu

Auch an den Eigenkapitalmärkten in der DACH-Region herrscht Flaute: Mit nur 50 Transaktionen im Gesamtvolumen von 8,4 Milliarden Dollar war es das erste Halbjahr seit 2001, in dem die 10-Milliarden-Dollar-Marke verfehlt wurde.

Das größte Gesamtvolumen begleitete bislang die Schweizer UBS, die mit sechs Transaktionen im Gesamtwert von 1,82 Milliarden Dollar die Spitze der ECM-League-Tables übernimmt. J.P. Morgan verbessert sich vom achten auf den zweiten Rang. Damit überholt sie die Deutsche Bank, die sich nach Rang zwei im Vorjahreszeitraum nun den dritten Platz sichert.

Deutlich gesteigert haben sich auch die Citi, die nach dem ersten Halbjahr auf dem sechsten Rang liegt (Vorjahreshalbjahr: Position 14) sowie die HSBC, die um sechzehn Plätze auf Rang 9 klettert. Schlechter lief es dagegen für die Bank of America Merrill Lynch (von 3 auf 8) sowie für Goldman Sachs (von 4 auf 10).

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Die Marktdaten zum Download

Alle aktuellen Daten, Statistiken und League Tables für die Bereiche Debt Capital Markets, Equity Capital Markets, Syndicated Loans und M&A-Deals finden Sie nach kurzer Registrierung im Bereich FINANCE Research kostenlos zum Download.