Prüfen aus der Ferne

Corona hat Wirtschaftsprüfer und Finanzabteilungen ins Home Office geschickt. Wie verändert das die Zusammenarbeit? FINANCE hat sich bei Marktexperten auf die Suche nach Antworten begeben.

27. Juli 2020

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vonJulia Schmitt

Viele Wirtschaftsprüfer und Accountants arbeiten wegen Corona aus dem Home Office. Wie gut klappt das? — Ralf Geithe/iStock/Getty Images

„Corona als Digitalisierungsbeschleuniger“

Wie wird Corona die Wirtschaftsprüfung in Ihrem Unternehmen verändern?

Christopher Sessar, Chief Accounting Officer and Head of Corporate Financial Reporting, SAP: „Die Interaktion zwischen Abschlussprüfer und Mandanten muss viel stärker digitalisiert ablaufen. Die persönliche Interaktion mit dem Abschlussprüfer in physischen Meetings und auch Prüfungshandlungen vor Ort werden mittelfristig nicht oder nur sehr eingeschränkt möglich sein. Allerdings haben wir auch schon in der Vergangenheit darauf geachtet, unserem Abschlussprüfer zu ermöglichen, Prüfungshandlungen remote durchzuführen, wovon wir nun beide profitieren werden.

Covid-19 wird ohnehin, sowohl in der Rechnungslegung als auch in der Wirtschaftsprüfung, ein ‚Digitalisierungsbeschleuniger‘ sein. Wir haben dies bei SAP im ersten Quartal erlebt, als der Abschluss vollumfänglich ‚aus dem Home Office‘ realisiert wurde, hierfür braucht es einen hohen Digitalisierungslevel. Zugleich rücken durch Covid-19 natürlich auch fachliche Themen in den Prüferfokus, hier müssen gegebenenfalls neue Schwerpunkte gesetzt werden: Werthaltigkeit von Vermögenswerten, Umsatzrealisierungsthemen, aber auch Restrukturierungen bis hin zu Going-Concern-Fragestellungen, um nur einige zu nennen, werden in stark betroffenen Unternehmen an Relevanz gewinnen.“