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Prüfversagen: EYs Fehler bei Wirecard

Vom einstigen Börsenstar zum Schandfleck des deutschen Finanzplatzes: Wie konnte Wirecard alle die Jahre so täuschen?
Picture Alliance/Sven Simon/Frank Hoermann

Zweigstellen einer Bank, die nur Kulissen sind. Bankmitarbeiter auf den Philippinen, die versichern, dass Treuhandkonten und Einlagen existieren – weil sie bestochen wurden. Eine Videokonferenz mit vermeintlichen Vertretern einer asiatischen Bank, die aber nur Schauspieler sind. All dies stammt nicht etwa aus dem Drehbuch für einen Film, sondern es sind Szenen aus dem Wirecard-Krimi, der tatsächlich schon bald verfilmt werden soll.

Mit haarsträubenden Inszenierungen soll der Zahlungsdienstleister aus München versucht haben, seinen Abschlussprüfer EY zu täuschen – sogar noch im März und April, damit die Prüfer ein weiteres Mal ein uneingeschränktes Testat erteilen. Dazu kam es jedoch nicht mehr: Im Juni verweigerte EY die Unterschrift unter den Geschäftsbericht. Wenig später folgte die Insolvenz von Wirecard.

Inzwischen ist sich die Staatsanwaltschaft sehr sicher, dass Wirecard-Manager in großem Stil betrogen haben. Der Fall ist der größte Bilanzskandal der deutschen Nachkriegsgeschichte und schlägt weltweit Wellen.

Der ehemalige CEO Markus Braun wurde verhaftet, sein Ex-COO Jan Marsalek ist seit Wochen auf der Flucht. Gegen CFO Alexander von Knoop, der offenbar bis Ende August noch regelmäßig im Büro anzutreffen war, ermittelt die Staatsanwaltschaft. Von Knoops CFO-Vorgänger Burkhard Ley sitzt in Untersuchungshaft. Für Investoren und Mitarbeiter ist es ein Desaster. Die große Frage, die nun viele umtreibt: Warum wurde der Bilanzskandal nicht schon früher aufgedeckt?

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