Das Referendum auf der Krim könnte Schule machen, heißt es aus dem Kreml: „Russen sind es offenbar leid, unter fremder Herrschaft zu stehen. Sie sollten deshalb selbst entscheiden, wem sie zugehören wollen. Und das gilt auch für ihren Arbeitsplatz.“ Putin selbst könne sich daher baldige Belegschafts-Referenden vorstellen.
Dabei rücken vor allem deutsche Unternehmen mit Fabriken und Tochtergesellschaften in Russland in den Fokus. „Mit nationalistischen Tönen wie ‚Exportweltmeister‘ oder ‚Vorbild für die Weltwirtschaft‘ haben gerade deutsche Unternehmen ihre russische Belegschaft geängstigt“, berichtet Denis Manturow, russischer Minister für Industrie und Handel. „Viele Mitarbeiter fühlen sich nicht mehr sicher vor deutschem Perfektionismus und Arbeitsethos – und haben uns um Schutz ersucht.“ Erste Sicherheitsdienste seien in Produktions- und Verwaltungsgebäuden bereits ausgetauscht worden.
Eine Verstaatlichung deutscher Betriebe in Russland, wie sie nicht nur Dax-Konzerne, sondern auch Mittelständler fürchten, schließt der Kreml derzeit aber noch aus. „Es sei denn, die Referenden fallen eindeutig aus. Dann müssen wir unseren Landsleuten zur Seite stehen.“
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