Wie können neue Technologien das unterstützen?
Mit Hilfe von intelligenter Analytik können hoffentlich deutlich präzisere Prognosen über die Geschäftsentwicklung getroffen werden als bisher. Das Management kann dadurch quasi ad-hoc auf Fehlentwicklungen reagieren. Mit Hilfe von künstlicher Intelligenz werden in den kommenden Jahren nicht nur Fehlentwicklungen angezeigt, sondern konkrete Handlungsempfehlungen durch das System erstellt werden.
Wo sehen Sie noch Hemmschuhe?
Ganz klar in der Datenqualität. Damit die neuen Digitalisierungswerkzeuge in der Finanzabteilung überhaupt erst greifen können, benötigt man vernünftig strukturierte und gut gepflegte Daten und sauber definierte Buchhaltungsanweisungen. Sie würden sich wundern, wie viele Unternehmen sich immer noch schwer tun, ein sinnvolles Buchhaltungshandbuch zu schreiben. Schlechte Datenqualität ist der größte Bremser bei der Digitalisierung von Finanzabteilungen.
Ist das auch ein Versäumnis des CFOs?
Letztendlich ja, denn er ist für die Finanzabteilung verantwortlich. Mancher Mittelständler tut sich noch sehr schwer damit, seine gesammelten ERP-Daten effizient für Planungs- und Prognosezwecke zu nutzen. Eine präzise Kosten- und Leistungsrechnung die Arbeits- beziehungsweise Produktionsschritte minutiös protokolliert und auswertet, bildet die Grundlage für weiterführende Analytik. Die Aufgabe der Finanzabteilung ist es in Zukunft, nicht nur gute operative Controlling-Modelle zu implementieren, sondern die erfassten Unternehmensdaten mit Markttrends und demographischen Entwicklungen kombiniert in Vorhersagemodellen zu verarbeiten.
philipp.habdank[at]finance-magazin.de