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Everphone-CFO von Heise-Rotenburg: „Wer in Flip-Flops da sitzen will, macht das einfach“

Veronika von Heise-Rotenburg war zu Gast bei unserem FINANCE-Podcast „Future CFO“. Foto: Everphone
Veronika von Heise-Rotenburg war zu Gast bei unserem FINANCE-Podcast „Future CFO“. Foto: Everphone

Was hat es mit Asset-as-a-Service-Geschäftsmodellen auf sich, wie ist es als Finanzchefin in einem Start-up zu arbeiten und warum empfiehlt eine Unternehmensberatung jemanden an den Konkurrenten? Antworten auf diese Fragen gibt CFO Veronika von Heise-Rotenburg in der neuen Folge des FINANCE-Podcasts „Future CFO“.

Die Finanzchefin Veronika von Heise-Rotenburg ist seit Mai neu beim Start-up Everphone. Gemeinsam mit Gründer Jan Dzulko wird sie zusätzlich zu ihrer Funktion als Finanzchefin Co-Geschäftsführerin. Das Jungunternehmen hat sich auf das Geschäftsfeld Asset-as-a-Service fokussiert; es stellt seinen Unternehmenskunden also Geräte – hauptsächlich Mobiltelefone – zur Verfügung. Dadurch erspart sich das Unternehmen eine Menge „Lästigkeiten“, wie etwa das Administrieren der Endgeräte für seine Mitarbeiter, verrät uns von Heise-Rotenburg im Podcast.

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Von Heise-Rotenburg kommt aus der Welt der „Shared Economy“

„Asset-as-a-Service ist ein Gedanke der ‚Shared Economy‘”, erklärt sie weiter. In der Welt der Shared Economy bewegt sich die Finanzerin auch schon etwas länger. Für fast neun Jahre war sie bei der Hannover Leasing Automotive und ihrer späteren Ausgründung, dem heutigen Fuhrparkmanager Traxall Germany, aktiv.

Davor hat von Heise-Rotenburg in Augsburg Rechts- und Wirtschaftswissenschaften studiert, einen Studiengang den sie selbst als „40 Prozent Jura, 50 Prozent BWL – und der Rest sind Fremdsprachen“ bezeichnet. Obwohl sie ihre akademische Ausbildung mit einem Doktor in Jura abgeschlossen hat, ist sie dennoch nicht befugt, als Rechtsbeistand zu fungieren.

Für von Heise-Rotenburg ist das völlig in Ordnung, wie die CFO im FINANCE-Podcast verrät: Sie wollte ohnehin nie Anwältin werden. Zwar haben verschiedene Eignungstests während ihrer Oberstufenzeit ihr eine juristische Karriere prognostiziert, doch der Stress der Abiturprüfungen habe ihr schon damals die Lust auf die Staatsexamen vermiest.

Warum CFO von Heise-Rotenburg besser zu McKinsey passte

Nach ihrem Studium startete sie beim Beratungshaus McKinsey durch und wollte dort auch Karriere machen – das war zu mindestens der Plan. Doch dann kam die Finanzkrise dazwischen. „Der Start war ein bisschen unglücklich“, gibt von Heise-Rotenburg zu. So seien Projekte von einem auf den anderen Tag abgebrochen worden, um Kosten zu sparen.

Nach weniger als zwei Jahren war ihre Zeit dort auch schon wieder vorbei, und das, obwohl ihr Start dort eigentlich unter einem guten Stern stand: Denn selbst der große Konkurrent BCG, bei dem sie sich auch beworben hatte, sah sie eher bei McKinsey. „Mit Deiner Persönlichkeit würdest du besser zu McKinsey passen als zu uns“, wurde ihr in einem Feedback-Gespräch damals von BCG gesagt.

Im Anschluss folgte die Station bei Hannover Leasing Automotive, und später Traxall. Von dort wechselte von Heise-Rotenburg im Oktober 2018 als Finanzchefin zum Mobilitätsanbieter Cluno. Der damalige rote Faden in ihrer Karriere: das Auto. Cluno wurde später von Cazoo, einem britischen Online-Gebrauchtwagenhändler, übernommen. Von Heise-Rotenburg zeichnete den EU-Rollout des Geschäftsmodells von Cazoo verantwortlich.

Bei der Arbeit im Start-up schätzt sie insbesondere die Freiheit, jedes Projekt umzusetzen, welches sie für sinnvoll hält. Diese Freiheit wurde ihr nach eigener Aussage bei Cluno gewährt. „Die einzige Vorgabe ist: der Finanzbereich muss laufen“, sagt sie über die Arbeit als CFO in der Start-up-Welt. „Wir sitzen in zerrissenen Jeans am Boden, wer Lust hat Flip-Flops zu tragen, trägt sie einfach.“

CFO von Heise-Rotenburg will einmal IPO begleiten

Ihre Arbeitseinstellung fasst von Heise-Rotenburg so zusammen: „Es macht beim Start-up einfach mehr Spaß.“ Spaß ist für die CFO ein Muss im Job: „Die Arbeitszeit, die jeder reinhängt, beträgt keinesfalls 40 Stunden pro Woche, sondern mehr. Daher sollte jeder Spaß bei seiner Tätigkeit haben können.“ Diese Voraussetzung erfüllt auch von Heise-Rotenburgs neuer Job bei dem Start-up Everphone. Der neue rote Faden in ihrer Karriere ist nun die Start-up-Welt – mit einem ambitionierten Ziel: einmal im Leben bei einem IPO im Lead sein.

Und auch zum Thema Gehalt hat die Finanzchefin eine ausgeprägte Meinung: Sie sagt, dass diejenigen im Corporate-Finance-Bereich, die den Job nur für das Geld machen, in Start-ups falsch sind. Warum sie dieser Überzeugung ist, weshalb ihr allererster Traumberuf Feuerwehrfrau war und noch vieles mehr hören sie hier in der neuen Folge des FINANCE-Podcast „Future CFO – der FINANCE-Karriere-Podcast“. Außerdem finden Sie unseren „Future CFO“-Podcast bei Spotify, Apple Podcast und Audible.

jan.schuermann[at]finance-magazin.de