Führungskräfte müssen beim Umgang mit ihren Mitarbeitern nachsitzen. Eine Aussage, die aus Sicht von Mitarbeitern leicht nachvollziehbar ist, die aber viele CEOs und CFOs heute selbst auch unterschreiben, wie die Studie „Leadership & Leadership Development“ der Unternehmensberatung osb international Consulting zeigt. In erstaunlich vielen Bereichen decken sich die Antworten und Einschätzungen der mehr als 1.300 Unternehmensvertreter, egal ob sie als Führungskraft oder nicht leitender Angestellter an der Umfrage teilgenommen haben – die Ergebnisse sollten den Managern zu denken geben.
CEOs und CFOs als bloße „Troubleshooter“
Zwar gestehen die Angestellten ihren Chefs zu, dass die Führung eines Unternehmens in den vergangenen Jahren deutlich schwieriger geworden ist – sei es mit Blick auf die Anforderungen des spezifischen Markts (Zustimmung von 60 Prozent der befragten Mitarbeiter), administrative Abläufe (49 Prozent) oder die Möglichkeit, das Unternehmen im Ganzen zu steuern (44 Prozent). Mehr als jeder zweite Manager gibt an, nicht mehr in der Lage zu sein, die entscheidenden Dinge im Unternehmen zu steuern und dauerhaft überfordert zu sein. Dies beobachten die Mitarbeiter gleichermaßen, sie sehen in ihren Vorgesetzen zu 53 Prozent hauptsächlich „gehetzte Troubleshooter“.
Diese Eindrücke trüben zwangläufig auch nachhaltig das Bild, das die Mehrheit der Befragten mit „Führung“ verbindet: Bei 53 Prozent der Mitarbeiter weckt der Begriff negative Assoziationen – aber tatsächlich bei 43 Prozent der Führungskräfte ebenfalls. Der Hauptvorwurf der Mitarbeiter gegenüber CFOs und CEOs: In den oberen Etagen fehlt es an Menschlichkeit, findet jeder vierte Angestellte. Damit liegt diese Eigenschaft weit vor anderen, fachlichen Aspekten wie Teamorientierung, Förderung der Belegschaft oder Fachkompetenz. Und auch hier herrscht wieder Einigkeit: Selbst unter den Chefs unterschreiben 18 Prozent die Aussage, dass es an diesen Punkten mitunter mangelt. Einsicht ist ja bekanntlich der erste Weg zur Besserung.