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Gestresste CFOs verursachen mehr Kosten

Am Bahnhof: Verspätete Züge oder verpasste Anschlüsse erhöhen den Stresspegel bei CFOs
iStock / Thinkstock / Getty Images

Verspätete Züge, ausgefallene Flüge oder verpasste Anschlüsse: Viele CFOs verbringen ihre Zeit auf Geschäftsreisen mit Warten. Das stresst nicht nur die Reisenden, sondern verursacht den Unternehmen auch versteckte Kosten. Die CWT Solutions Group, der Beratungszweig des globalen Geschäftsreisespezialisten Carlson Wagonlit Travel (CWT), hat ein Tool entwickelt, das die finanziellen Auswirkungen misst, die durch die stressbedingt verringerte Produktivität auf Geschäftsreisen entstehen. „Wir haben herausgefunden, dass Unternehmen bis zu 32 Prozent an ,verlorener Zeit‘ und somit die Produktivität beeinflussen können“, erklärt Vincent Lebunetel, Leiter der CWT Solutions Group Europa, Mittlerer Osten und Afrika. Ein Unternehmen, dessen CEO, CFO und weitere Führungskräfte beispielsweise zu 5.000 Reisen im Jahr aufbrechen, muss der Beratung zufolge mit versteckten Kosten in Höhe von 3,3 Millionen US-Dollar rechnen.

Auch wenn CFOs günstigere Flüge mit mehreren Umsteigestationen nehmen oder in einem Hotel übernachten, zu dem sie lange fahren müssen, verursacht das Stress, der zu sinkender Produktivität und damit zu höheren versteckten Kosten führt. „Viele Unternehmen konzentrieren sich bei der Gestaltung ihres Reiseprogramms auf die messbaren Kosten der offensichtlichen Kernreiseleistungen wie Flug und Hotel, während der Stress der Reisenden nicht in die Betrachtung der Gesamtreisekosten einfließt“, sagte Stefan Fallert, Geschäftsführer für Reiserichtlinien bei der CWT Solutions Group kürzlich in einem Zeitungsinterview. CWT Solutions Group errechnete durchschnittliche versteckte Stresskosten von 662 Dollar je Reise, was fast 80 Prozent des durchschnittlichen Preises für ein Flugticket entspricht. Schon allein durch Direktflüge kann also der Stresspegel unter den Finanzchefs gesenkt werden. Doch ganz ohne Stress wird es wohl auf den Geschäftsreisen nie zugehen.

sabine.paulus[at]finance-magazin.de

Sabine Paulus ist seit 2008 Redakteurin beim Fachmagazin FINANCE und der Online-Publikation DerTreasurer. Ihre Themenschwerpunkte sind Personal, Organisation, Karriere und Finanzierung. Sie ist M.A. und hat an der Universität Konstanz unter anderem das Hauptfach Deutsche Literatur studiert.