Newsletter

Abonnements

So viel Gehalt kassieren Investor-Relations-Manager

Investor-Relations-Manager können sich über eine deutliche Gehaltsanhebung freuen. Aber auch in der IR-Abteilung verdienen Frauen weniger als ihre männlichen Kollegen.
Staras/iStock/Thinkstock/Getty Images

Das Gehalt von Investor-Relations-Managern ist in den beiden zurückliegenden Jahren im Schnitt um 7,75 Prozent angestiegen. Das hat der Personaldienstleister Korn Ferry in Zusammenarbeit mit dem IR-Club in einer Umfrage unter 163 IR-Spezialisten herausgefunden. Demnach ist bei 75 Prozent der Befragten das Grundgehalt in den vergangenen zwei Jahren gestiegen, nur bei 2 Prozent ist es gesunken.

Ein einfacher IR-Manager kommt demnach aktuell auf ein Grundgehalt von jährlich 79.100 Euro – ohne Boni oder sonstige Vergütungsanteile. Ein IR-Director kassiert sogar 110.400 Euro Jahresgehalt. Das ist viel, auch im Vergleich zu anderen Mitarbeitern der Finanzabteilung. So verdient ein Senior Controller mit sechs bis neun Jahren Berufserfahrung laut dem Personaldienstleister Robert Half höchstens 84.250 Euro. Der Leiter der IR-Abteilung wird mit im Schnitt 140.900 Euro sogar noch deutlich besser entlohnt und verdient so viel wie der Chef der Treasury-Abteilung. IR-Chefs konnten sich in den beiden vergangenen Jahren sogar über einen Gehaltszuwachs von durchschnittlich 17,5 Prozent freuen. Auch das dürfte weitaus mehr sein als in anderen Konzernfunktionen.

Die Gehaltsunterschiede innerhalb der IR-Spezialisten sind je nach Unternehmensgröße gewaltig. Ein IR-Manager bei einem Small-Cap-Unternehmen (Marktkapitalisierung zwischen 100 und 500 Millionen Euro) verdient maximal 100.000 Euro. Bei einem Konzern mit einem Börsenwert zwischen 5 und 25 Milliarden Euro liegt das Grundgehalt schon bei bis zu 140.000 Euro. Der Head of Investor Relations eines Großkonzerns kann sogar mehr als 240.000 Euro verdienen.

google.load(„visualization“, „1“, {packages:[„corechart“]}); google.setOnLoadCallback(drawChart); function drawChart() { var data = google.visualization.arrayToDataTable([ [‚IR-Manager‘, ‚Micro Cap (Market Cap unter 0,1 Mrd. Euro)‘, ‚Small Cap (0,1 bis 0,5 Mrd. Euro)‘, ‚Mid Cap (0,5 bis 5 Mrd. Euro)‘, ‚Large Cap (5 bis 25 Mrd. Euro)‘], [‚Referent‘, 70000, 70000, 85000, 100000], [‚Manager‘, 100000, 100000, 120000, 140000], [‚Director‘, 140000, 155000, 160000, 175000], [‚Head of IR‘, 120000, 185000, 240000, 240000] ]); var options = { fontName: ‚Arial, sans-serif‘, chartArea: { width: ‚100%‘, left: 50 }, vAxis: { format: ’short‘ }, }; var chart = new google.visualization.ColumnChart(document.getElementById(‚chart_1397151‘)); chart.draw(data, options); }

Obergrenzen des Jahresgrundgehalts der IR-Manager nach Unternehmensgröße und Position

(Angaben in Euro)

Micro Cap (Market Cap unter 0,1 Mrd. Euro)
Small Cap (0,1 bis 0,5 Mrd. Euro)
Mid Cap (0,5 bis 5 Mrd. Euro)
Large Cap (5 bis 25 Mrd. Euro)

Quelle: Korn Ferry und IR-Club

Auch bei Investor Relations verdienen Frauen weniger als Männer

Je nach Position unterscheidet sich auch der Hebel, mit dem der Bonus greift. Bei einem IR-Manager in einem mittelgroßen Konzern (Marktkapitalisierung zwischen 0,5 und 5 Milliarden Euro) macht der Bonus zwischen 17 und 18 Prozent des Gehalts aus. Der Unterschied zwischen Männern und Frauen ist hier noch marginal. Auf Leitunsgebene  liegt der Bonusanteil der Männer mit 48 Prozent hingegen recht deutlich über dem der Frauen von 42 Prozent.

Kombiniert mit geringeren Grundgehältern  verdienen manche IR-Managerinnen  in der Spitze deutlich weniger als ihre männlichen Kollegen in gleicher Position. Ein männlicher Director kommt bei Mid-Cap-Unternehmen auf maximal 195.000 Euro inklusive Bonus. Bei einer IR-Direktorin liegt das Maximum bei gerade einmal 131.000 Euro. Bei der durchschnittlichen Vergütung liegen die Geschlechter deutlich näher beieinander.

Am beliebtesten bei den zusätzlichen Leistungen ist bei den IR-Experten ein Pensionsplan, den 64 Prozent der Befragten angaben. Auch ein Firmenwagen (54 Prozent) und Zuschüsse für Weiterbildungen wie etwa CIRO erfreuen sich bei knapp der Hälfte großer Beliebtheit.

Quereinsteiger sind in der Investor Relations willkommen

Die Zugangswege in das Berufsfeld des IR-Managers bleiben weiter bunt gemischt. Mehr als jeder Fünfte wählt mittlerweile den Direkteinstieg – 45 Prozent mehr als noch vor zwei Jahren. 18,6 Prozent kommen aus dem Bereich Corporate Finance, jeder Sechste aus der Unternehmenskommunikation. Aber auch Berater (11,4 Prozent), Investmentbanker und Analysten (jeweils 9,3 Prozent) sind in dem Beruf oft zu finden. Über ein Drittel der Studienteilnehmer verfügen über eine weiterführende Qualifikation wie CFA, CEFA, CIIA oder CIRO.

Entsprechend breitgefasst ist der Aufgabenbereich der IR-Manager. Neben ihrer eigentlichen Tätigkeit befassen sich knapp die Hälfte mit dem Thema Internet/Intranet, etwas mehr als ein Drittel mit dem Berichtswesen und der Unternehmenskommunikation. Aber auch die Wettbewerbs- und Finanzanalyse, die interne Kommunikation und das Treasury gehören zu dem Aufgabenbereich vieler IR-Manager.

IR-Manager schielen auf die CFO-Position

Besonders die CFOs sollten die IR-Experten im Auge behalten, denn 42 Prozent der Teilnehmer gaben die Position des Finanzchefs als mögliches Karriereziel an. Damit rangiert der Job als Finanzchef als Karriereziel nur knapp hinter der naheliegenden Position des Head of Investor Relations.

All zu viel Hoffnung sollten sich die IR-Experten jedoch nicht auf den CFO-Job machen, meint Personalberater Andreas Jäger: Es gebe heute kaum ein Beispiel für einen ehemaligen IR-Chef, der den Sprung zum CFO oder gar zum CEO geschafft habe. „Wer eine solche Karriere verfolgt, der hat häufig nur einen kurzen Zeitraum in der mittleren Ebene der IR verbracht, bevor er in andere Finanzbereiche oder ins operative Geschäft gewechselt ist“, so der Recruiter.

Einige aktuelle Beispiele gibt es aber trotzdem: So hat zuletzt E.on den ehemaligen Leiter der IR-Abteilung Marc Spieker zum Finanzvorstand berufen. Bei dem Schmierölhersteller Fuchs Petrolub ist Dagmar Steinert als ehemalige IR-Chefin seit gut einem Jahr CFO. Immerhin fühlen sich viele Investor-Relations-Spezialisten in ihrem aktuellen Job sehr wohl: 43 Prozent der Befragten wollen den Beruf ihre gesamte Karriere lang ausüben.

jakob.eich[at]finance-magazin.de

Info

Bleiben Sie auf dem Laufenden zu den neuesten Trends zum Thema Gehalt mit der FINANCE-Themenseite Gehälter im Finanzbereich.

Sie wollen wissen, wie viel Sie im Vergleich zu Ihren Kollegen verdienen oder Sie Ihre Karriere pushen können? Gehaltsübersichten samt nützlicher Tipps für Ihren Werdegang finden Sie im FINANCE-Gehaltsreport 2016.

Jakob Eich ist Redakteur der Fachzeitungen FINANCE und DerTreasurer des Fachverlags F.A.Z Business Media, bei dem er auch sein Volontariat absolviert hat. Eich ist spezialisiert auf die Themen Digitalisierung im Finanzbereich und Treasury. Durch seine Zwischenstation bei der Schwesterpublikation „Der Neue Kämmerer“ ist der 1988 geborene Journalist auch versiert beim Thema Kommunalfinanzen. Erste journalistische Erfahrungen hat der gebürtige Schleswig-Holsteiner in den Wirtschaftsmedien von Gruner+Jahr sowie in der Sportredaktion der Hamburger Morgenpost gesammelt.