Sie machen Überstunden, tragen hohe Verantwortung und müssen sich mit den kompliziertesten Finanzkennzahlen auskennen – unsere CFOs. Doch was motiviert sie eigentlich dazu, jeden Tag aufs Neue Höchstleistungen zu bringen? Was der Job bieten muss, damit CFOs glücklich sind – das hat die Personalberatung Michael Page über 2.800 CFOs weltweit gefragt.
Klar, da ist natürlich das Gehalt, das stimmen muss. Je höher dieses liegt, desto zufriedener sind CFOs in ihrem Job. Am glücklichsten müssten CFOs demzufolge im Banken- und Immobiliendienstleistungssektor sein, schließlich sind die Gehälter in diesen Sektoren am Höchsten. Schlecht abgeschnitten haben hingegen Finanzchefs in der industriellen Fertigung und im öffentlichen Sektor: Das Gehaltsniveau dort ist das Schlusslicht.
Und was ist besser als Geld? Noch mehr Geld! Für die befragten CFOs in Form von variablen Vergütungen, die auf das Fixgehalt draufgeschlagen werden. CFOs aus Nordamerika, Großbritannien und Irland können sich glücklich schätzen, die variablen Vergütungsanteile sind dort am höchsten. CFOs aus Südamerika oder Europa schielen neidisch zu den Kollegen rüber, die besser dran sind – eine variable Vergütung treffen sie dort seltener an.
Wo sind die glücklichsten CFOs?
Doch wer erwartet hat, dass das Gehalt der wichtigste Glücksfaktor des CFOs ist, der ist auf dem Holzweg: Der größte Motivationsfaktor ist die Unternehmensgröße, wie Michael Page herausgefunden hat. Je größer die Finanzabteilung, desto eher ist der CFO in seinem Job glücklich. Zugestanden: Die Korrelation mit dem Gehalt, das mit der Größe des Unternehmens oft steigt, ist nicht abzustreiten.
Und in welcher Branche arbeiten die glücklichsten CFOs? „Sehr zufrieden“ sind gut 27 Prozent der befragten CFOs im Gesundheitswesen und im Baugewerbe, knapp dahinter rangieren mit rund 26 Prozent schon die CFOs aus dem Banken- und Finanzdienstleistungssektor, was offenbar auch mit dem Gehalt zusammenhängt, da das Gehaltsniveau dort zu den Spitzenreitern gehört. In der industriellen Fertigung und Konsumgüterindustrie sind es immerhin noch knapp 17 Prozent, die von sich selbst behaupten, sehr zufrieden in ihrem Job zu sein.
Jüngere CFOs sind zufriedener
Nimmt man alle Punkte zusammen, zeigt sich: Im Schnitt sind drei Viertel aller CFOs mit ihrem Job ziemlich zufrieden. Am zufriedensten sind die CFOs in Mexiko (rund 85 Prozent), am unzufriedensten in Russland (rund 54 Prozent). Und in Deutschland haben immerhin knapp zwei Drittel gesagt: Ja, ich bin zufrieden mit meinem Job. Das ist allerhand in einem Land, das sich auch durch seine ewigen Nörgler auszeichnet.
Erstaunlich ist aber: Besonders junge CFOs sind glücklich bei der Arbeit. Fast 81 Prozent der unter 35-Jährigen zeigte sich zufrieden mit dem Job und das obwohl sie zumeist finanziell schlechter dastehen als ihre älteren Kollegen. Bei den Finanzchefs, die zwischen 50 und 54 Jahre alt sind, sind es nur noch 70 Prozent. Geld ist eben doch nicht alles. Auch Verantwortung und Gestaltungsfreiheit können glücklich machen.
Info
Nicht nur Geld und Gestaltungsspielräume machen zufrieden – besonders glücklich sind CFOs dann, wenn Sie zum CFO des Jahres gewählt werden!
Amtierender Preisträger ist Fresenius-Finanzchef Stephan Sturm, der jüngst zum CFO des Jahres 2014 gekürt wurde.