(cow) Der Aufsichtsrat des angeschlagenen Hamburger Flugzeugmotorenherstellers Thielert AG hat Vorstandschef Frank Thielert und seine Finanzchefin Roswitha Grosser fristlos entlassen. Den beiden Managern wird Falschbilanzierung vorgeworfen. In der Folge platzt auch das vor einer Woche beschlossene Rettungspaket für den Konzern. So haben Ermittlungen des Landeskriminalamts Hamburg ergeben, dass die Bilanzen zwischen den Jahren 2003 und 2005 wahrscheinlich fehlerhaft und
möglicherweise nichtig sind. Die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) hatte bereits im Oktober 2006 schwere Vorwürfe gegen den Flugzeugmotorenbauer erhoben und in der Folge bei der Staatsanwaltschaft Hamburg und Chemnitz Anzeige gegen Thielert erstattet. Die SdK warf Thielert schon damals Urkundenfälschung, Bilanzbetrug sowie Prospekt- und Kapitalanlagebetrug vor. In den letzten Jahren hätten die Unternehmensverantwortlichen Umsätze und Forderungen fingiert, um das Unternehmen in besserem Lichte dastehen zu lassen. Auf Basis dieser eventuell manipulierten Finanzdaten sei im November 2005 der Börsengang durchgeführt worden, obwohl die finanzierenden Banken zu diesem Zeitpunkt bereits um den Zustand von Thielert gewusst hätten, lautete der Vorwurf der SdK. Thielert-Vorstandschef Frank Thielert wies damals diese Vorwürfe als “plump und falsch” zurück.
Unklar ist, wer das Machtvakuum bei Thielert füllen wird.
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Quellen: Thielert,FINANCE
