(sta) Der Finanzvorstand des Chipherstellers Infineon, Rüdiger Günther ist laut eines Berichts der FTD stark angeschlagen. Der Aufsichtsrat werde sich in einer ordentlichen Sitzung mit seiner Weiterbeschäftigung befassen. Ihm würden ein autoritärer Führungsstil und mangelnde Fachkompetenz vorgeworfen. Günther scheint sich aber auch mit zu vielen Fragen nach der Vergangenheit Gegner gemacht zu haben. Infineon war vor einigen Jahren in einen schweren Skandal verwickelt, als die beiden Vorstände Ulrich Schumacher und Dr. Andreas v. Zitzewitz wegen Untreue-Vorwürfen zurücktreten mussten.
Günther war erst Anfang Mai vom Landmaschinenhersteller Claas zu Infineon gewechselt. Bei dem ostwestfälischen Unternehmen hatte er insbesondere für seine innovativen Finanzierungsstrategien viel Lob bekomen. Unter anderem hatte er zusammen mit der Dresdner Bank den sogenannten Equity Bond erfunden. Im vergangenen Jahr kürte ihn die FINANCE-Redaktion zum “CFO des Jahres”.
Die Gerüchte verstärken die schwierige Lage bei Infineon. Erst vergangenen Freitag legte das Unternehmen enttäuschende Zahlen für das dritte Quartal des laufenden Geschäftsjahres vor. Hohe Verluste bei der Tocher Qimonda führten zu einem Konzernfehlbetrag von rund 200 Millionen Euro.
Quellen: FTD, FINANCE