Oetker hat einen neuen Finanzchef gefunden: Anfang September wird Heino Schmidt in die Gruppenleitung eintreten und von November an auch das Finanzressort und die Verantwortung für das Bankgeschäft von Albert Christmann übernehmen. Der langjährige CFO Albert Christmann hat sich als erster familienfremder Manager an die Konzernspitze vorgearbeitet.
Neu-CFO Schmidt kommt von der bis vor kurzem zweitwichtigsten Säule des Familienunternehmens, der Reederei Hamburg Süd. Dort verantwortete der 58-jährige zuletzt die Bereiche Rechnungswesen, Controlling und Personal. Oetker hat Hamburg Süd vor wenigen Wochen an die weltgrößte Containerreederei Maersk verkauft. Dafür zahlen die Dänen 3,7 Milliarden Euro an Oetker.
Die Oetker-Führung will Teile des Erlöses nutzen, um das Nahrungsmittelgeschäft zu stärken sowie die Digitalisierung des Konzerns voranzutreiben. Auch Zukäufe im Stammgeschäft stehen für den neuen CFO auf der Agenda. Mit dem Kaufpreis, der den zuvor genannten Schätzungen skandinavischer Banken entspricht, hat der Konzern genügend Pulver auch für größere M&A-Deals wie beispielsweise die Übernahme des Tortenproduzenten Coppenrath & Wiese, den Oetker im Frühjahr 2015 gekauft hat.
Neue Aufgaben für vormaligen CFO Albert Christmann
Der langjährige Vorstandschef Richard Oetker, Repräsentant der Eigentümerfamilie und Urenkel des Firmengründers August Oetker, wird sich Ende Oktober aus dem Management zurückziehen. Dies bringt auch für Albert Christmann neue Aufgaben: Der frühere Oetker-CFO verantwortet bereits seit Januar in der Gruppenleitung die Bereiche Nahrungsmittel, Sekt/Wein/Spirituosen und Oetker Digital.
Von Richard Oetker übernimmt er im November zudem den Chefposten der Stammsparte Nahrungsmittel. Oetker will sich gemeinsam mit weiteren Mitgliedern der Gründerfamilie künftig in Unternehmensbeiräten engagieren.