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Hochtief zieht Konsequenzen aus hohen Manager-Abfindungen

(sap) Der Baukonzern Hochtief hat Konsequenzen aus millionenschweren Abfindungspaketen gezogen, die ehemalige Vorstände nach der Mehrheitsübernahme durch den spanischen Wettbewerber ACS erhalten hatten. Der Vertrag des neuen Hochtief-Finanzchefs Peter Sassenfeld, der seit November 2011 im Amt ist, und sein eigener Vertrag enthielten keine sogenannten “Change of Control”-Klauseln mehr, mit denen Managern bei einem Eignerwechsel der Abgang versüßt wird, erklärte der Hochtief-Chef Frank Stieler am Mittwoch in Düsseldorf. Hochtief habe durch die Klauseln 35 Millionen Euro und zahlreiche Vorstände verloren. „Das kann nicht im Interesse des Unternehmens sein“, betonte der Hochtief-Chef, der seit vergangenem Mai an der Spitze des Baukonzerns steht.

 

Hochtief hatte sich im vergangenen Jahr nach langem Kampf ACS geschlagen geben müssen. Ex-Vorstandschef Herbert Lütkestratkötter, der ehemalige Finanzvorstand Burkhard Lohr sowie die Vorstände Peter Noe und Martin Rohr hatten daraufhin von einem Sonderkündigungsrecht Gebrauch gemacht, das im Fall eines Eignerwechsels einen Rückzug ermöglicht, der finanziell gesehen durchaus attraktiv ist.

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Hochtief hatte Stieler zufolge unter anderem Rückstellungen für die Abfindungsansprüche bilden müssen. Der „Gesamtbetrag für Aufwendungen durch ausgeübte Sonderkündigungsrechte ehemaliger Vorstandsmitglieder aufgrund des Kontrollwechsels“ sei im vierten Quartal auf 35 Millionen Euro angestiegen, hatte Hochtief erklärt. Dabei seien Zahlungen von noch rund 16 Millionen Euro aus langfristig angelegten Anreiz-Programmen für Vorstände noch strittig, sagte Stieler nun. Dazu laufe derzeit ein Schiedsgerichtsverfahren. Wann eine Entscheidung falle, sei noch offen.

 

Quellen: Reuters, FINANCE

 

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