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Marseille-Vorstand Dieter Wopen wird CFO

Die Marseille-Kliniken berufen Dieter Wopen (Foto) eine Woche nach dem Rücktritt von Michael Thanheiser zum CFO.

Dieter Wopen wird neuer CFO bei dem Pflegeheimbetreiber Marseille-Kliniken. Das Unternehmen gab heute bekannt, dass das Vorstandsmitglied für ambulante Pflege und Expansion des Pflegegeschäfts nun zusätzlich die CFO-Aufgaben übernimmt. Wopen folgt damit auf Michael Thanheiser, der das Amt in der vergangenen Woche aus gesundheitlichen Gründen freigemacht hatte. Das Unternehmen hatte ihm den Rücktritt als CFO nach eigenen Angaben nahegelegt.

Dieter Wopen ist erst seit sieben Monaten im Vorstand der Marseille-Kliniken und nun der vierte CFO innerhalb von gut drei Jahren. Seine Vorgänger auf dem CFO-Posten waren alle nicht lange im Amt. Thanheiser war eineinhalb Jahre CFO. Sein Vorgänger Thomas Klaue hatte den Posten nach fünfzehn Monaten räumen müssen. Der Aufsichtsrat hatte ihn im Oktober 2011 wegen angeblich grober Pflichtverletzungen abberufen. Das Landgericht Hamburg hatte die Kündigung jedoch im November 2012 für unwirksam erklärt. In der Urteilsbegründung heißt es, dass Klaue keine Pflichtverletzung begangen habe. Vor Klaue war Claus Dobrowolski zwei Monate interimsweise als CFO tätig gewesen.

Viele Baustellen für den neuen CFO

Über den neuen Finanzvorstand Wopen ist bislang öffentlich wenig bekannt: Er war bis November vergangenen Jahres Geschäftsführer der Seniorenpflegesparte des staatlichen Krankenhauskonzern Vivantes in Berlin. Diesen Posten hatte er seit 2007 inne. Davor habe er ebenfalls „führende Positionen der Gesundheits- und Pflegewirtschaft“ bekleidet, heißt es von den Marseille-Kliniken.

Vor Dieter Wopen liegen einige Aufgaben. Zwar ging es unter seinem Vorgänger Michael Thanheiser wirtschaftlich wieder bergauf: Laut Geschäftsbericht legte der Umsatz im Geschäftsjahr 2011/2012 um 2,7 Prozent auf 195 Millionen Euro zu und das EBIT verdoppelte sich nahezu von 5,7 auf 10,9 Millionen Euro. Doch die Marseille-Kliniken liegen mit einigen Aktionären im Clinch: Im kommenden Monat wechselt das Unternehmen vom Prime Standard in den Entry Standard des Frankfurter Börse. Dagegen hatte die Schutzvereinigung für Kapitalanleger (SdK) geklagt, allerdings verloren. Auch die Zusammenarbeit mit Gründer und Mehrheitsaktionär Ulrich Marseille gilt als schwierig.

desiree.backhaus[at]finance-magazin.de