Newsletter

Abonnements

Neuer Uniper-CFO kommt von E.on

Uniper hat ein neues Führungsduo gefunden: Andreas Schierenbeck wird CEO und Sascha Bibert CFO.
Uniper

Der Vorstand von Uniper ist wieder komplett. Wie der Energiekonzern mitteilte, wird Sascha Bibert ab Juni Christopher Delbrück als Finanzchef ablösen. Dieser hatte zusammen mit seinem CEO Klaus Schäfer im Februar das Handtuch geworfen. Beide werden Uniper Ende Juni verlassen. Delbrück wagt einen bemerkenswerten Karrierewechsel: Ihn zieht es zu dem bayerischen Flugtaxi-Start-up Lilium.

Sein Nachfolger Bibert kommt vom früheren Uniper-Mutterkonzern E.on, für den er zehn Jahre in verschiedenen Führungsfunktionen tätig gewesen ist. Zuletzt war Bibert CFO der türkischen E.on-Beteiligung Enerjisa, die er im vergangenen Jahr an die Börse brachte.

Vor seiner Zeit bei E.on war Bibert als Senior Vice President beim Rückversicherer Munich Re für die Bereiche Investor and Rating Agency Relations verantwortlich. Seine Karriere begann er als Finanzanalyst bei Allianz Global Investors.

Uniper holt auch Ex-Manager von ThyssenKrupp

Auch für den scheidenden CEO Klaus Schäfer hat Uniper einen Nachfolger präsentiert: Andreas Schierenbeck leitete zwischen 2012 und 2018 im Vorstand die Aufzugssparte des Industriekonzerns ThyssenKrupp, musste einem Bericht des „Handelsblatts“ zufolge Ende 2018 seinen Posten jedoch nach einem Streit mit Konzernchef Guido Kerkhoff räumen. Begonnen hatte Schierenbeck seine Karriere bei Siemens in Österreich.

Bevor Schäfer und Delbrück im Juni die Führung von Uniper an das neue Führungsgespann Schierenbeck/Bibert übergeben, steht ihnen am 22. Mai allerdings noch eine turbulente Hauptversammlung bevor, denn bei Uniper tobt seit Herbst 2017 ein Machtkampf. Der finnische Energiekonzern Fortum will Uniper komplett übernehmen und kontrolliert inzwischen fast 50 Prozent der Anteile.

Was entscheidet die Hauptversammlung?

Fortum kann bisher jedoch nicht die Kontrolle bei Uniper übernehmen, da eine Sonderregelung in Russland dies untersagt. Uniper besitzt dort ein Wasserwerk, das Moskau als „strategisch“ einstuft, wodurch kein ausländischer Staatskonzern die Uniper-Mehrheit übernehmen darf, solange das Unternehmen diese russische Firma besitzt. Delbrück und Schäfer hatten diese Situation als Giftpille benutzt, um den Vormarsch von Fortum im Aktionariat zu stoppen.

Bei der Hauptversammlung will Uniper die Aktionäre nun aber darüber abstimmen lassen, die russische Stromerzeugungssparte abzuspalten, um den Weg für die komplette Übernahme frei zu machen.

Das liegt im Interesse des aktivistischen Investors Elliott, der sich mit fast 17 Prozent bei Uniper eingekauft hat und seinerseits bei der Hauptversammlung über einen Gewinnabführungsvertrag mit Fortum abstimmen lassen möchte. Es gibt aber auch Aktionäre, die auf die weitere Eigenständigkeit Unipers pochen.

Auch Aufsichtsratschef Bernhard Reutersberg gehört zu jenen, die eine Fusion begrüßen. Trotzdem dankt er dem scheidenden Management-Duo für dessen „großartigen Einsatz für Uniper“.

philipp.habdank[at]finance-magazin.de

Info

Wie sich die E.on-Abspaltung in ihrer Eigenständigkeit entwickelt hat, lesen Sie auf unserer Themenseite zu Uniper.

Unternehmen