Osram hat eine neue CFO: Wie der Lichtkonzern bekannt gab, wird Kathrin Dahnke ab dem 16. April die Finanzen der Münchener verantworten. Damit folgt sie auf CFO Ingo Bank, der Osram im Zuge der Mehrheitsübernahme durch AMS den Rücken kehrt und in das Finanzressort der Österreicher wechselt. Ingo Bank wird seine neue Position zum 1. Mai antreten.
Kathrin Dahnke war vorher Finanzchefin bei Wehrhahn
Kathrin Dahnke kommt von dem Familienunternehmen Werhahn, wo sie mehr als fünf Jahre als Finanzchefin tätig war. Im Oktober vergangenen Jahres gab Dahnke dann ihren Rücktritt zum Jahresende bekannt. Vor ihrer Zeit bei dem Mischkonzern Werhahn arbeitete die 59-Jährige als Finanzchefin bei DMG Mori Seiki (ehemals Gildemeister) und war Leiterin des Finanzbereichs bei dem Familienunternehmen Ottobock. Ihre Karriere startete Dahnke im Beteiligungscontrolling des Pharmakonzerns Beiersdorf.
Diese vielseitige Erfahrung lobt ihr neuer Arbeitgeber: „Kathrin Dahnke blickt auf eine umfangreiche Erfahrung bei mittelständischen wie auch börsennotierten Unternehmen in der Transformation zurück”, lässt sich Osram-Aufsichtsratschef Peter Bauer zitieren. Zudem bezeichnete er Dahnke als „krisenerprobte Finanzmanagerin und Aufsichtsrätin”. Dahnke sitzt unter anderem im Aufsichtsrat des Flughafenbetreibers Fraport, des Medizintechnikers B. Braun sowie bei dem Bremsenhersteller Knorr-Bremse.
FINANCE-Köpfe
CFO Dahnke muss Osram-Sparkurs weiter verfolgen
Während Ingo Bank nun die Post-Merger-Integration von Osram in dem AMS-Konzern begleiten und die hohe Verschuldung der Österreicher durch die Übernahmefinanzierung senken muss, wird Kathrin Dahnke die Integration auf der Seite von Osram verantworten. Dort fällt in ihren Aufgabenbereich auch die Kommunikation mit dem neuen Mehrheitsaktionär AMS – eine neue Konstellation.
Zudem liegt es in der Verantwortung der Finanzchefin, den von ihrem Vorgänger eingeleiteten Sparkurs weiterzufahren. Mit Veröffentlichung der Ergebnisse des ersten Quartals 2020 (Stichtag Ende Dezember) gab Ingo Bank im Februar bekannt, Osram wolle seine Kosten im Zeitraum von 2018 bis 2022 um bis zu 300 Millionen Euro senken. Das sind rund 80 Millionen Euro mehr als der Konzern zuvor geplant hatte.
Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von Osram schrumpfte im vergangenen Geschäftsjahr, das bei Osram im September endet, um 66 Prozent auf 176 Millionen Euro. Auch hier wird die die Aufgabe von Kathrin Dahnke sein, für Stabilität zu sorgen.
Dahnke wird Verkauf der Osram-Digitalsparte ausloten
Und noch eine Aufgabe wird aller Voraussicht nach in das neue Portfolio von Kathrin Dahnke wandern: AMS hatte im Februar dieses Jahres mitgeteilt, dass das Unternehmen eine Veräußerung der Digitalsparte von Osram prüfe. Einen möglichen Verkaufsprozess dürfte Kathrin Dahnke demnach ebenso verantworten dürfen.
Info
Mehr über die neue Osram-Finanzchefin erfahren Sie auf dem FINANCE-Köpfe-Profil von Kathrin Dahnke. Alle Karrierestationen ihres Vorgängers können Sie auf dem FINANCE-Köpfe-Profil von Ingo Bank.
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Mehr über den Lichtkonzern lesen Sie auf unserer FINANCE-Themenseite zu Osram.
Olivia Harder ist Redakteurin bei FINANCE und verfolgt schwerpunktmäßig die aktuellen Entwicklungen im Private-Equity- und M&A-Geschäft. Sie hat Philosophie, Politikwissenschaften, Soziologie und Geographie an der Justus-Liebig-Universität in Gießen studiert, wo sie auch einen Lehrauftrag innehatte. Vor FINANCE arbeitete Olivia Harder in den Redaktionen mehrerer Wochen- und Tageszeitungen, unter anderem beim Gießener Anzeiger.