Aufsichtsratschef Jürgen Fitschen hat bei Ceconomy noch härter durchgegriffen als erwartet. Nicht wie erwartet CFO Mark Frese muss seinen Hut nehmen, sondern Vorstandschef Pieter Haas. Er verlässt den strauchelnden Elektronikhändler mit sofortiger Wirkung.
Bis ein Nachfolger gefunden ist, übernehmen CFO Frese und Rechtsvorstand Dieter Haag Molkenteller gemeinsam die Führung. Doch spätestens nachdem er die entstandene Vakanz überbrückt hat, wird auch Finanzchef Frese gehen. „Aufgrund einer Verständigung mit dem Aufsichtsrat hat sich Mark Frese entschlossen, bis zur Berufung eines Nachfolgers seine Aufgaben als Vorstand weiterhin wahrzunehmen und sich auf eine einvernehmliche Aufhebung seines Arbeitsvertrags zu verständigen“, schreibt Ceconomy in einer Pflichtmitteilung.
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Kursdebakel: Ceconomy-Aktie seit der Abspaltung von Metro
Mark Frese hat Metro-Spaltung selbst initiiert
Dass Frese sich nicht wird halten können, hatte sich schon am Freitag abgezeichnet. Nach zwei Gewinnwarnungen innerhalb weniger Wochen und der tiefen Talfahrt an der Börse hatte Christoph Vilanek, Chef des Großaktionärs Freenet, öffentlich personelle Konsequenzen gefordert.
Frese ist seit Juni vergangenen Jahres CFO von Ceconomy. Damals spaltete sich der Elektronikhändler von der Konzernmutter Metro ab, die seitdem ebenfalls mit Gewinnwarnungen, Vertrauensverlust und einem abgerutschten Aktienkurs kämpft. Eigentlich hätte die Konzernspaltung dazu führen sollen, dass Ceconomy wieder höheres Umsatzwachstum und bessere Margen erreicht.
Es war Frese selbst, der dieses Projekt mit anstieß. Seit Januar 2012 war er CFO der Metro-Gruppe. Davor arbeitete er als schon konzernweiter Controlling-Chef sowie als Finanzchef des Herzstücks des Handelskonzerns, der Metro Cash & Carry-Märkte. Seine Karriere begann er als Analyst bei der Privatbank Finck & Co.
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Lesen Sie mehr über Vita und Karriere des scheidenden Ceconomy-CFOs im FINANCE-Köpfe-Profil von Mark Frese.