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Solar-Millennium-Chef Claassen tritt überraschend zurück

Nur zweieinhalb Monate nach seinem Amtsantritt hat der frühere EnBW-Chef Utz Claassen seinen Vorstandsvorsitz beim Solarkraftwerksentwickler Solar Millennium niedergelegt. Er berufe sich auf ein ihm eingeräumtes Recht, innerhalb einer definierten Überlegungsfrist sein Amt niederzulegen, teilte die Firma in der Nacht zum Dienstag mit. Weitere Gründe habe er nicht gegeben. “Der Weggang kam für den Aufsichtsrat unerwartet”, kommentierte Aufsichtsratschef Helmut Pflaumer. Ursprünglich wollte Claassen Mitte April – nach 100 Tagen im Amt – seine Unternehmensstrategie der Öffentlichkeit präsentieren.

 

Der Erlanger Solarkraftwerk-Entwickler strebte unter Claassen ehrgeizige Ziele an. Die Firma sollte aus eigener Kraft so stark wachsen, dass sie sich nicht unter die Fittiche eines Großunternehmens begeben muss. “Ich präferiere die Alternative, selbst ein größerer Konzern zu werden”, hatte Claassen noch vor drei Wochen auf der Bilanzpressekonferenz erklärt (Lesen Sie auch: Solar Millenium und MAN Ferrostaal gründen Joint Venture). Er wolle den Projektentwickler in dessen Markt an der Weltspitze etablieren. Das börsennotierte Unternehmen, das sich zu gut drei Vierteln im Streubesitz befindet, ist Teil des 400 Milliarden Euro schweren internationalen Wüstenstromprojekts Desertec. Dieses wird von deutschen Größen wie Siemens, E.ON , RWE , Deutsche Bank und Mitbegründer Münchener Rück dominiert.

 

Quelle: Reuters

 

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