Der Werkzeugmaschinenbauer Trumpf und sein kaufmännischer Geschäftsführer Harald Völker gehen getrennte Wege. Wie das Unternehmen erst jetzt mitteilte, hat der 59-Jährige, der zudem noch die Position des Vorsitzenden des Geschäftsbereichs Medizintechnik bekleidete, Trumpf bereits zum 30. Juni verlassen. Völker war für die Bereiche Finanzen, Bilanzen, Steuern, Controlling, Informationstechnik, Recht, Akquisitionsmanagement zuständig. Außerdem übte er Consultingtätigkeiten aus.
Trumpf verabschiedete Völker mit freundlichen Worten: Die Bewältigung der Krise 2008 sei in „hohem Maße“ Völkers Verdienst gewesen, sagte Unternehmenschefin Nicola Leibinger-Kammüller. Die freigewordene Stelle und Verantwortung für die rund 720 Mitarbeiter der Medizinsparte übernimmt Lars Grünert. Grünert war bislang für den Geschäftsbereich Lasertechnik/Elektronik zuständig.
Trumpf: Harald Völker geht nach M&A-Deal
Trumpf hatte die Medizintechniksparte erst Mitte Juni für 185 Millionen Euro an den US-Konzern Hill-Rom verkauft, wo die Sparte Völkers eigenen Worten zufolge bessere Wachstumsmöglichkeiten habe. „Die Produktportfolios der beiden Unternehmen ergänzen sich perfekt, und auch beim internationalen Vertrieb decken wir gemeinsam mehr Märkte ab als jeder für sich“, hatte Völker den M&A-Deal damals erklärt. Die Medizintechniksparte des Unternehmens macht derzeit noch 6 Prozent des Umsatzes aus.
Der gebürtige Wiesbadener Harald Völker ist studierter Diplom-Ökonom. Vor seiner Tätigkeit bei Trumpf arbeitete er als Berater für McKinsey & Co. 1990 heuerte Völker schließlich bei Trumpf an, zunächst als Leiter im Bereich Controlling. 2001 stieg Völker zum kaufmännischen Geschäftsführer bei dem Familienunternehmen auf und übernahm gleichzeitig den Sitz als Vorsitzender des Bereichs Medizintechnik. Die nächste Station Völkers ist noch nicht bekannt.
Jakob Eich ist Redakteur der Fachzeitungen FINANCE und DerTreasurer des Fachverlags F.A.Z Business Media, bei dem er auch sein Volontariat absolviert hat. Eich ist spezialisiert auf die Themen Digitalisierung im Finanzbereich und Treasury. Durch seine Zwischenstation bei der Schwesterpublikation „Der Neue Kämmerer“ ist der 1988 geborene Journalist auch versiert beim Thema Kommunalfinanzen. Erste journalistische Erfahrungen hat der gebürtige Schleswig-Holsteiner in den Wirtschaftsmedien von Gruner+Jahr sowie in der Sportredaktion der Hamburger Morgenpost gesammelt.