(naj) Rolf Gerlach wird sein Amt als Aufsichtsratschef der WestLB schon Ende des Jahres niederlegen. Gerlach, der auch Präsident des Westfälischen Sparkassenverbandes ist, begründete seinen vorzeitigen Rücktritt mit den fortwährenden Debatten über die Zukunft der Bank im Eignerkreis. Aus Kreisen der Landesregierung war dagegen zu vernehmen, dass Gerlach mit seinem Rückzug lediglich einer Abberufung durch die übrigen Aufsichtsratsmitglieder auf der nächsten Sitzung zuvorgekommen sei. Das Vertrauensverhältnis sei zerrüttet.
Gerlach strebt eine Fusion der WestLB mit der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) an. Mit dem von ihm aufgebauten Zeitdruck für eine solche Fusion brachte er allerdings NRW-Ministerpräsident Rüttgers gegen sich auf. Zweifel am Aufsichtsratschef kamen außerdem in Folge der riskanten Aktiengeschäfte der Bank auf. Gerlach widersprach der Darstellung des damaligen WestLB-Vorstandschefs Thomas Fischer, nach dessen Aussage Gerlach frühzeitig über die Vorgänge informiert war. Fischer musste in der Folge der Verluste durch die riskanten Geschäfte seinen Hut nehmen.
Quelle: F.A.Z., FINANCE
