Der MidMarket im Private Equity nimmt Fahrt auf: Nachdem der Fensterbauer Weru von Triton an H.I.G. Capital ging und Hg Capital P&I Personal und Informatik übernommen hatte, geht jetzt der nächste Deal mit einem Kaufpreis in offenbar dreistelliger Millionen Euro-Höhe über die Bühne: Der britische PE-Investor Silverfleet Capital übernimmt das Competence Call Center (CCC) von Ardian.
CCC unterscheidet sich deutlich von anderen Wettbewerbern, berichtet Guido May, Deutschlandchef von Silverfleet gegenüber FINANCE: „Wir haben eine hohe Kontinuität im Management, über Jahre hinweg ein starkes organisches Wachstum und einen ausgewogenen Kundenmix über unterschiedliche Branchen hinweg.“ CCC sieht sich als Premiumanbieter innerhalb der Call Center-Betreiber und bietet seinen Kunden auch z. T. komplexere Dienstleistungen im Bereich des Business Process Outsourcing an, sagt May. PE-Investor H.I.G. Capital hatte für Walter Services Ende Juli die Planinsolvenz beantragt und arbeitet derzeit an der Sanierung.
CCC war seit 2009 im Portfolio von Ardian gewesen und hat in den vergangenen vier Jahren den Markteintritt in Frankreich vollzogen sowie auch in der Türkei einen Standort eröffnet. Daran will Silverfleet nun anknüpfen. In dieser Zeit ist der Umsatz von CCC durchschnittlich um rund 20 Prozent pro Jahr gestiegen, teilt Ardian mit. 2014 soll die 100-Millionen-Euro-Marke überschritten werden.
PE-Investor Silverfleet finanziert mit über 50 Prozent Equity
Silverfleet, das in Deutschland mit Kalle (seit 2009 im Portfolio) und Creatrade investiert ist, soll Marktgerüchten zufolge einen dreistelligen Millionen-Betrag bezahlen. Silverfleet äußert sich dazu nicht, ebenso wenig zur Profitabilität des Callcenters. Börsennotierte Unternehmen in dem Segment erzielen zwischen 5 und 7 Protent EBIT-Marge. Insofern ist der Kaufpreis durchaus ambitioniert. Andererseits bleibt das bestehende Management an Bord, so dass Silverfleet auf schnelles weiteres Umsatzwachstum setzt.
Finanziert wird der Deal mit einer konservativen Finanzierungsstruktur: „Deutlich über 50 Prozent sind Eigenkapital, darüber hinaus haben wir eine langfristige Finanzierungsstruktur vereinbart“, berichtet Guido May.
Ein Exit stehe kurzfristig nicht an, berichtet May. Der 2009 aufgelegte BuyOut-Fonds über 665 Millionen Euro sei zu rund zwei Drittel investiert.