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Mehr Geld für deutsche PE-Investoren

Yale University in den USA: Einer der größten LPs weltweit macht Schule, den PE-Investoren könnte ein neuer Geldregen ins Haus stehen.
Thinkstock / Getty Images

Nachdem die Banken wieder an den PE-Markt zurückzukommen scheinen, wächst auch der Appetit der institutionellen Investoren (Limited Partner: LP) auf Engagements im Private-Equity-Sektor. Rund um den Globus fahren die PE-Investoren für ihre Großinvestoren wie Stiftungen, Versicherungen und Pensionskassen ungeachtet des Niedrigzinsumfelds weiterhin hohe Renditen ein. Laut einer aktuellen Investorenbefragung durch den PE-Dachfonds Coller Capital melden nahezu zwei Drittel aller institutionellen Investoren (Limited Partner: LP) Nettorenditen von 11 bis 15 Prozent und mehr. Offenbar vor allem deshalb, weil es vielen PE-Häusern inzwischen tatsächlich gelingt, die Betriebsabläufe in ihren Portfoliounternehmen zu verbessern. Dies attestieren ebenfalls rund zwei Drittel der Befragten den PE-Investoren.

Die hohe Widerstandsfähigkeit der Private-Equity-Branche gegenüber der Wirtschaftsflaute könnte den PE-Investoren bald noch mehr Gelder zufließen lassen, als das jetzt schon der Fall ist. Laut Coller Capital planen 25 Prozent aller LPs, ihre Zielallokation für die Anlageklasse Private Equity aufzustocken, während nur 14 Prozent über einen Abbau nachdenken.

Allerdings könnte sich der Wind schnell drehen, wenn die PE-Investoren keine so guten Renditen mehr abliefern. In über 40 Prozent der Stiftungen und 33 Prozent der Pensionskassen gibt es laut Coller Capital inzwischen einflussreiche Entscheidungsträger, die sich für einen Rückbau oder gar eine Beendigung der Private-Equity-Programme stark machen. „Da bei den LPs Skepsis herrscht, muss die Private-Equity-Branche ihre Leistungsfähigkeit auch in Zukunft unter Beweis stellen“, fordert Jeremy Coller, der Gründer und Chief Investment Officer von Coller Capital.

Deutsche PE-Investoren gesucht, Debt Funds im Kommen

Wenn die Private-Equity-freundlichen Vermögensverwalter am Ende die Oberhand behalten, dürften davon vor allem PE-Investoren in Deutschland und Skandinavien profitieren. „Die LPs sind vorsichtig optimistisch für Investments in Europa. Nordeuropa wird bevorzugt“, meint der für Deutschland zuständige Coller-Partner Michael Schad.

Gute Aussichten haben laut Coller jene PE-Investoren, die in der Lage sind, im Umfeld von Turnaround- oder gar Konkurssituationen Investitionsgelegenheiten aufzutun. Auch Debt Funds, die CFOs Fremdkapital- und Mezzanine-Finanzierungen anbieten, können mit wachsenden Kapitalzuflüssen rechnen. Nach Aussage des Debt Advisors Gerd Bieding von Altium Capital sind die Debt Funds auch in Deutschland gerade stark im Kommen.  Jeder dritte von Coller befragte LP will seine Investments in Debt Funds ausbauen.