Im kommenden Jahr werden ausländische Unternehmen auch in Shanghai an die Börse gehen können. „Der Markt wird sich voraussichtlich in den nächsten zwölf bis achtzehn Monaten öffnen“, sagte Dr. Dirk Notheis, Vorsitzender des Vorstands der Morgan Stanley Bank AG, auf einer Veranstaltung des Deutschen Aktieninstituts in Frankfurt am Main. „Wir waren noch nie so nah dran wie heute.“ Bislang können ausländische Unternehmen nur außerhalb des Festlands in Hong Kong an die Börse. Vor allem europäische Luxuskonzerne wie Prada haben das bislang genutzt.
Ein Listing in Shanghai werde für international tätige Konzerne, die bereits über ein Erstlisting verfügen, interessant sein, sagte Notheis weiter. „Es wird nach dem derzeitigen Stand der Dinge kein Subsidiary-IPO-Markt sein, sondern nur für globale Institutionen, die ein Zweitlisting anstreben, in Frage kommen.“ Einige DAX-Konzerne bereiten sich Notheis zufolge schon jetzt auf die Stunde Null vor, um sich bei Start einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. Konkrete Namen nannte er jedoch nicht.
Der Investmentbanker ist überzeugt davon, dass der Markt von Anfang an ein Erfolg sein wird. „Das Interesse seitens der Amerikaner ist schon jetzt immens.“ Ein Unternehmen werde jedoch für ein Listing in Shanghai etwas mehr Zeit benötigen als beispielsweise in Frankfurt. „Ich gehe von neun bis zwölf Monaten aus, rate aber noch früher mit den Vorbereitungen zu beginnen, um möglichst schnell aus den Startblöcken zu kommen, wenn es soweit ist“, sagte der CEO der Morgan Stanley Bank.
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Sabine Paulus ist seit 2008 Redakteurin beim Fachmagazin FINANCE und der Online-Publikation DerTreasurer. Ihre Themenschwerpunkte sind Personal, Organisation, Karriere und Finanzierung. Sie ist M.A. und hat an der Universität Konstanz unter anderem das Hauptfach Deutsche Literatur studiert.