Nach der Pleite der Versandhandelskette Neckermann steht ein weiteres namhaftes Portfoliounternehmen des US-amerikanischen PE-Investors Sun Capital vor der Insolvenz: Wie das Amtsgericht Düsseldorf auf FINANCE-Nachfrage bestätigt hat, hat die Warenhauskette Strauss Innovation heute die Eröffnung eines Schutzschirmverfahrens beantragt. Der Konzern begründete sein Vorgehen mit der schlechten Geschäftsentwicklung infolge schwacher Nachfrage.
Die Anträge beziehen sich sowohl auf die Strauss Innovation GmbH & Co. KG als auch auf die Strauss Logistik GmbH & Co. KG. Wann die Entscheidung über die Anträge fällt, ist noch nicht klar. Ein Sprecher des Amtsgerichts Düsseldorf betonte aber, dass die Sache als „sehr eilig“ behandelt würde.
2011 ging Strauss von PE-Investor EQT an Sun Capital
Das Unternehmen war 2008 schon einmal in eine schwere finanzielle Schieflage geraten. Damals war der schwedische Finanzinvestor EQT eingestiegen, der dem Unternehmen einen strikten Sparkurs verordnete und es so vorübergehend zurück in die Erfolgsspur brachte. Seit Ende 2011 gehört Strauss nun dem US-amerikanischen Investor Sun Capital.
Sun Capital habe Strauss Innovation seit dem Erwerb über hohe Eigenkapitalzuführungen gestützt, zuletzt im vergangenen November, erklärte ein Sun-Sprecher gegenüber FINANCE. "Das Schutzschirmverfahren bietet Strauss die Chance, mehr Gestaltungsspielräume für die Fortführung des Unternehmens zu schaffen." Dabei werde Sun Capital das Management weiter unterstützen.
Unter dem Schutzschirm sind auch Restrukturierungen möglich: Zuletzt hatte der PE-Investor H.I.G. Capital das Verfahren für sein zwar schuldenfreies, aber ertragsschwaches Portfoliunternehmen Walter Services gewählt. Strauss gab sich zuversichtlich, dass der begonnene Investorenprozess durch das Schutzschirmverfahren unterstützt werde und sich daraus eine neue Perspektive eröffne.
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