Newsletter

Abonnements

Smallcap-PE-Investor Nord Holding treibt frisches Geld ein

Der PE-Investor Nord Holding mit Sitz in Hannover ist auf der Suche nach neuen Targets.
zoom-zoom/Thinkstock/Getty Images

Die Nord Holding macht sich bereit für den Erwerb neuer Beteiligungen: Der auf Smallcaps spezialisierte PE-Investor hat mit der Gründung der Deutschen Mittelstandsholding für Industriebeteiligungen (DMH) 150 Millionen Euro frisches Eigenkapital eingeworben. Insgesamt stehen dem Hannoveraner PE-Investor damit nun 300 Millionen Euro für Neuinvestitionen zur  Verfügung.

Die neugründete Gesellschaft ist ein Kniff der Nord Holding, um ihr Portfolio im deutschen Mittelstand weiter auszubauen und neue Investoren zu gewinnen. Der PE-Investor verfügt in seinen Fonds – wie im Smallcap-Segment durchaus üblich – über eine Evergreen-Struktur, die Laufzeiten der Beteiligungen sind also nicht begrenzt. Während die auf Kontinuität bedachten Mittelständler diese Struktur schätzen, erschwert sie jedoch das Einsammeln frischer Gelder: „Eine Kapitalerhöhung hätte eine umfangreiche Bewertung nötig gemacht“, erklärte Matthias Kues, Sprecher der Geschäftsführung auf Anfrage von FINANCE. Durch die Gründung der DMH könnten die neuen Investoren zu nominal ohne Agio einsteigen.

Die neue Gesellschaft agiert de facto aber nicht eigenständig: DMH werde alle Investitionen parallel zur Nord Holding vornehmen und auch vom Nord-Holding-Team gemanagt, heißt es vom PE-Investor.

Nord-Holding-Chef: Nie mehr als 50 Prozent Fremdkapital

Drei Unternehmen gehören bereits zum Portfolio der DMH: Die Nord Holding hat den Wärmezählerhersteller Engelmann Sensor, den Softwarespezialisten Human Solutions sowie den schwedischen Betreiber von Indoor-Spielplätzen, Leo’s Lekland, anteilig in die neue Gesellschaft eingebracht. „Der bereits investierte Betrag befindet sich im zweistelligen Millionenbereich“, sagt Kues. Eine weitere Beteiligung stehe kurz vor dem Abschluss. Bis Jahresende rechnet er mit insgesamt zwei bis drei Neuinvestitionen.

Der PE-Investor will sich dabei vor allem auf Unternehmensnachfolgen im gehobenen Mittelstand sowie Carve-outs mittelgroßer Einheiten aus Konzernen konzentrieren. „Der Fremdkapitalanteil liegt dabei nie über 50 Prozent“, verrät Kues gegenüber FINANCE. „Wir haben auch schon nur mit Eigenkapital gekauft und dann das Wachstum mit Fremdkapital finanziert.“

Versorgungswerke und Sparkassen gehören zu den Investoren

Zu den Kapitalgebern der DMH gehören vor allem berufsständische Versorgungswerke aus Rheinland-Pfalz, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Niedersachen, Bremen und Schleswig-Holstein. Sie halten rund zwei Drittel der Anteile. Den Rest steuerten Sparkassen und ein namentlich nicht näher genannten Privatinvestor bei.

desiree.backhaus[at]finance-magazin.de