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Wie PE-Investor Quadriga Capital gegen das Bürokratiemonster kämpft

Quadriga-CFO Joachim Merten: Klare Aufgabenteilung ist im Back-Office entscheidend.
Erik Snyder/DigitalVision/Thinkstock/Getty Images

Die Private-Equity-Industrie wird komplexer. Damit steigt bei den PE-Investoren die Anzahl der Mitarbeiter, die nicht direkt mit Investments beschäftigt sind – so wie Rechnungsleger, Controller, Assistenten und Administratoren.

Diese Entwicklung gab es auch bei Quadriga Capital. Allerdings hat der PE-Investor jetzt ein Augenmerk darauf gelegt, seine unterstützenden Funktionen wieder zu verschlanken. Das sagt Joachim Merten, der CFO bei dem PE-Investor ist, im Interview mit FINANCE.

Quadriga-CFO Joachim Merten: Back-Office wieder verschlankt

„Wir hatten zwischenzeitlich 11 Mitarbeiter im Back-Office“, sagte Merten am Rande des Roundtable Private Equity im Gespräch mit FINANCE. „Jetzt sind es noch acht“, so der CFO des PE-Investors mit Sitz in St. Helier auf der Kanalinsel Jersey. „Dafür wurden Ressourcen zur Erweiterung des Investmentteams freigesetzt“.

Höhere Anforderungen an das Berichtswesen, das Wachstum der PE-Investoren und der Professionalisierungsdruck der Industrie waren die wichtigsten Faktoren, die bei Quadriga zu einem Anwachsen der Funktionen außerhalb des eigentlichen Investierens geführt haben. „Deshalb war es erstmalig notwendig, darauf mit einem Mehr an Angestellten in Verwaltung, Accounting und Controlling zu reagieren“, sagt Joachim Merten.

Klare Berichtslinien im Back-Office von Quadriga

Dabei sei es stets wichtig gewesen, im Blick zu haben, dass das Back-Office kein Selbstzweck ist. Und da kommt Merten zum Bürokratiemonster: „Das erwacht, wenn die unterstützenden Funktionen sich selbst verwalten“, umschreibt es der CFO. „Wenn also Person A etwas erarbeitet, das Person B überprüft, dann schaut Person C drauf, und dann geht es wieder an A zurück – dann läuft etwas schief.“

Um das zu vermeiden, ist die Etablierung effizienter Berichtslinien und klare Aufgabenteilungen im Back-Office entscheidend – und kein ungezügeltes Wachstum der Verwaltung zuzulassen. „Jede Organisation hat die Tendenz, sich selbst mehr Ressourcen zuzuteilen“, sagt Merten. „Das gilt auch für das Back-Office eines PE-Investors“.

Quadriga-CFO Merten: „Kosten gedrückt, Qualität gesteigert“

„Quadriga Capital hat die Effizienz seiner unterstützenden Funktionen vor allem auf zwei Arten gesteigert“, sagt Merten: „Zum einen wird auf eine Spezialisierung der Mitarbeiter hingearbeitet. Haben früher die Angestellten vom Portfolio-Controlling über das Accounting bis hin zu Administrationsaufgaben oft eine breite Palette an Tätigkeiten abgedeckt, so sind sie heute auf einen oder zwei Bereiche spezialisiert“.

Zum anderen hat der PE-Investor administrative Funktionen ausgelagert. „Alles in allem konnten die Kosten des Back-Office im Vergleich zur Spitzenphase gedrückt und die Qualität der Arbeit gleichzeitig noch gesteigert werden“, sagt Merten. Das zweite zeige sich etwa in einer Verbesserung und Beschleunigung des Berichtswesens, das „von Seiten der Investoren als qualitativ in der Spitzengruppe wahrgenommen wird“, so Merten.