Im Übernahmepoker um Stada tun sich die Bieter zusammen: Nach Informationen der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (F.A.Z.) soll der Finanzinvestor Advent derzeit mit gleich zwei Ko-Investoren über einen gemeinsamen Einstieg bei dem hessischen Arzneimittelhersteller sprechen. Auf der einen Seite sei eine Offerte mit Permira denkbar, bei der beide Investoren ein gleich großes Paket an Stada erhielten, berichtet die Zeitung unter Berufung auf Finanzkreise. Von den Investoren selbst gibt es bislang keine Stellungnahme.
Zum anderen will sich offenbar auch der Singapurer Staatsfonds GIC an der Transaktion beteiligen: GIP gehört zu den Limited Partners (LPs), die sich seit einiger Zeit verstärkt direkt an Transaktionen beteiligen, anstatt ihre Mittel in Fonds von Private-Equity-Investoren zu stecken und damit Verwaltungsgebühren bezahlen zu müssen. In Finanzkreisen geht man allerdings davon aus, dass für GIC nur ein Minderheitsinvestment bei Stada in Frage käme.
Bain und Cinven geben sich bei Stada nicht geschlagen
Die Mitbewerber Bain und Cinven sind offenbar ebenfalls noch nicht aus dem Rennen: Bain hat Cinven zwar zunächst im Bieterwettstreit überboten, inzwischen sollen beide aber Gespräche über ein gemeinsames Angebot führen. Bereits seit längerem gilt als wahrscheinlich, dass die Transaktion zu groß ist, um von einem Investor allein gestemmt zu werden.
Den Beraterstab haben offenbar sowohl die Bieter als auch das Stada-Umfeld prominent bestückt. Wie die F.A.Z. unter Berufung auf Finanzkreise schreibt, sollen die Bank of America Merrill Lynch sowie Morgan Stanley auf Seiten von Advent beraten. Den Vorstand von Stada beraten die Deutsche Bank, Perella Weinberg und die Kanzlei Freshfields, der Stada-Aufsichtsrat hat die Investmentbank Evercore sowie die Kanzlei Skadden ins Boot geholt.
Eine freundliche Übernahme-Offerte von Advent hatte das Stada-Management vor wenigen Tagen auslaufen lassen. Advent hatte 58 Euro pro Aktie plus die Dividende für 2016 geboten. Allein für die Aktien hätte Advent damit rund 3,6 Milliarden Euro zahlen müssen, die Dividende für 2016 liegt bei 72 Cent je Anteil. Zudem weist Stada für das Jahresende 2016 eine Nettoverschuldung von rund 1,1 Milliarden Euro aus.
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