Das erste verbindliche Übernahmeangebot für den Generikahersteller Stada ist eingegangen: Der Finanzinvestor Advent bietet den Aktionären 58 Euro pro Aktie plus die Dividende des vergangenen Jahres, wie aus einer Pflichtmitteilung von Stada hervorgeht. 2015 lag die Dividende bei 70 Cent.
Advent hat damit schneller gehandelt als Cinven und der dritte Bieter, bei dem es sich um Bain Capital handeln soll. Cinven und der offiziell nicht bekannte weitere Kaufinteressent hatten bislang nur indikative Angebote für Stada abgegeben. Ganz offenbar hat Advent im M&A-Prozess auf Schnelligkeit gesetzt, um dem umworbenen hessischen Pillenhersteller und seinen Aktionären ein höheres Maß an Verbindlichkeit signalisieren zu können.
Der noch nicht offiziell bekannte dritte Bieter hat ebenfalls 58 Euro pro Aktie für Stada geboten, allerdings nichts von der Ausschüttung einer Dividende gesagt. Cinven hat als Zahlbereitschaft 56 Euro pro Aktie in den Raum gestellt. Damit hat Advent aktuell nicht nur beim Tempo, sondern auch beim Preis die Nase vorn.
Advent bietet nur mit Zustimmung des Managements auf Stada
Advent nähert sich dem MDax-Konzern betont freundlich: Das Angebot an die Aktionäre gilt nur, falls das Stada-Management dies unterstützt. Damit schließt Advent, anders als die meisten Bieter es bei M&A-Prozessen tun, eine feindliche Übernahme von vornherein dezidiert aus.
In einer Pressemittilung betont Advent, Spartenverkäufe oder eine Aufspaltung von Stada seien nicht vorgesehen. Stattdessen solle Stada wachsen, auch durch Zukäufe. Das Kapital dafür halte Advent bereit.
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Der Generikahersteller wird vom Spielball des Aktivisten AOC zum heißbegehrten Übernahmeobjekt. Bleiben Sie auf dem Laufenden mit unserer FINANCE-Themenseite Stada.