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Afinum verkauft Alfmeier-Beteiligung

Der PE-Investor Afinum hat nach fünf Jahren seinen Anteil an Alfmeier verkauft. Der Automobilzuliefer stellt unter anderem Komponenten her, die für mehr Sitzkomfort sorgen.
TonyYao/iStock/Thinkstock/Getty Images

Der Mittelstandsinvestor Afinum hat sich von seiner Minderheitsbeteiligung an dem Treuchtlingener Automobilzulieferer Alfmeier Präzision getrennt. Afinum hat seinen Anteil in Höhe von 39,3 Prozent an die Industrieholding Elber verkauft.

Über den Kaufpreis ist nichts bekannt. Afinum teilt lediglich mit, dass das Investment bei Alfmeier sehr erfolgreich verlaufen sei. Afinum war 2012 im Rahmen einer Kapitalerhöhung bei dem inhabergeführten Unternehmen eingestiegen. Seitdem hat sich der Umsatz um rund 35 Prozent auf 269,9 Millionen Euro gesteigert. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) wuchs um mehr als 300 Prozent auf 16,9 Millionen Euro, hebt Afinum hervor.

Afinum hat Wachstum von Alfmeier forciert

Während der Beteiligungsphase von Afinum hat Alfmeier das eigenen Wachstum deutlich vorangetrieben. Um dies zu finanzieren, besorgte sich das Unternehmen 2013 mit einer Mittelstandsanleihe, die 2018 fällig wird, 30 Millionen Euro neues Kapital. Der Bond notiert seit seiner Emission fast durchgehend deutlich über seinem Nennwert und steht aktuell bei 104 Prozent. Warum sich Alfmeier für einen Mini-Bond entschied und welche Rolle Afinum dabei spielte, erklärte CEO Markus Gebhardt damals bei FINANCE-TV.

Auch weitere Effizienz- und Reorganisationsmaßnahmen hat der PE-Investor in den vergangenen Jahren angestoßen. Dazu zählt wohl auch der Wechsel in die Rechtsform einer europäischen Aktiengesellschaft, der zu einem Umbau der obersten Führungsebenen führte. Im Zuge dessen verließ CFO Stephan Schulak zunächst den Alfmeier-Vorstand, kehrte jedoch knapp ein Jahr später wieder als Finanzchef auf die operative Ebene zurück.

Gebhardt-Brüder bekommen neuen Co-Investor bei Afinum

Alle umgesetzten Maßnahmen seien laut Afinum in enger Zusammenarbeit mit den geschäftsführenden Mehrheitsgesellschaftern, den Brüdern Gebhardt, eingeleitet worden. Deren Mehrheitsanteil bleibt durch den Exit Afinums unberührt.

An die Seite von Andreas und Markus Gebhardt rückt nun die Industrieholding Elber, die zu einer Regensburger Immobiliengruppe gehört. Gemeinsam mit dem neuen, langfristig orientierten Investor soll das Geschäft der Alfmeier-Gruppe in der bestehenden Struktur weiter ausgebaut werden. Große Neuausrichtungen oder Umstrukturierung dürfte es nach dem Ausscheiden des PE-Investors deshalb kurzfristig eher nicht mehr geben.

antonia.koegler[at]finance-magazin.de

Antonia Kögler ist Redakteurin bei FINANCE und Chefin vom Dienst bei DerTreasurer. Sie hat einen Magisterabschluss in Amerikanistik, Publizistik und Politik und absolvierte während ihres Studiums Auslandssemester in Madrid und Washington DC. Sie befasst sich schwerpunktmäßig mit Finanzierungsthemen und verfolgt alle Entwicklungen rund um Green Finance und Nachhaltigkeit in der Finanzabteilung.

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