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Anleihegläubiger übernehmen Folienhersteller Treofan

Beim hessischen Folienhersteller Treofan übernehmen die bisherigen Fremdkapitalgeber das Kommando. Nach Angaben der Beraterfirma White & Case vom Mittwoch tauschen die Anleihegläubiger, darunter die italienische Management & Capitali und der US-Investor EBF, einen Großteil ihrer Forderungen von 170 Millionen Euro in eine Mehrheitsbeteiligung von 70 Prozent an dem Unternehmen. Der Investmentbank Goldman Sachs, seit 2005 Eigentümer von Treofan, bleiben 13 Prozent.

 

Das Unternehmen mit rund 1530 Mitarbeitern musste seine Finanzierung zum zweiten Mal seit 2007 auf neue Beine stellen, nachdem die Nachfrage nach Polypropylen-Folien für Zigaretten- oder Schokoriegel-Verpackungen geschrumpft war. 2008 stand bei einem Umsatz von 488 Millionen Euro ein Verlust von 37 Millionen Euro zu Buche.

 

Für Deutschland sei diese Transaktion bisher einmalig, sagte Leila Röder von White & Case. Normalerweise sind die Banken bei solchen “Debt-for-equity-Swaps” in der aktiven Rolle, weil ihre Kredite besser besichert sind, und nicht die Anleihegläubiger. Die 80 Millionen Euro umfassenden vorrangigen Kredite wurden bis Juli 2011 verlängert. Auf die restlichen Anleiheverbindlichkeiten muss Treofan künftig ein Prozent statt elf Prozent Zinsen zahlen.

 

Quelle: Reuters, White & Case

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